Nachhaltige Entwicklung
  • Print Friendly


Home / / Ihre Gemeinde ist gefragt: Reparaturen attraktiver machen - Kommunalen Reparaturbonus einführen!

Ihre Gemeinde ist gefragt: Reparaturen attraktiver machen – Kommunalen Reparaturbonus einführen!

Wer denkt sich nicht immer wieder: Warum werden nicht mehr Geräte repariert? Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Initiativen, wie die Repair-Cafés, die sich in diesem Bereich engagieren. Eine weitere wichtige Idee ist der „Reparaturbonus“ von Gemeinden. Der Mouvement Ecologique hat konkretre Anregungen an die Gemeinden zur Einführung des Bonus gerichtet – Unterstützen Sie diese!

Gegenstände nicht bei kleinen Defekten durch neue zu ersetzen, ist besonders wichtig und eine sehr einfache Maßnahme, um Ressourcen zu schonen. Leider ist es aber so, dass je nach Gerät Reparaturen häufig recht teuer erscheinen gegenüber einem Neukauf und deshalb schnell mit “wegwerfen” reagiert wird. Oder der Kostenvoranschlag für die Reparatur kostet bereits Geld, so dass man von der Reparatur zurückschreckt.

Genau hier setzt der Reparaturbonus jedoch an!

Die Idee ist einfach: Die Gemeinde beteiligt sich an dem Kostenvoranschlag / den Reparaturkosten oder den Kosten des benötigten Ersatzteils (wenn man, ein Gerät selber reparieren will oder zu einem “Repair Café“ geht).

Jedes Jahr hat jede/r Einwohner:in ein Anrecht auf einen festgelegten Geldbetrag (Mouvement Ecologique / Oekozenter Pafendall schlagen 200.- € vor) für Reparaturleistungen, die er von der Gemeinde zurückerstattet kriegt. Derart werden die Kosten einer Reparatur für den Einzelnen reduziert, Ressourcen geschont und zudem auch lokale Betriebe unterstützt.

 

Mouvement Ecologique und Oekozenter Pafendall haben in einer detaillierten Stellungnahme Empfehlungen an die Gemeinden für die Einführung eines Reparaturbonus formuliert.

Denn obschon die Regierung zurzeit prüft, inwiefern ein nationaler Reparaturbonus eingeführt werden kann, so können Gemeinden –dies machen es auch bereits 27 (!) – eine Vorreiterrolle übernehmen, indem sie direkt einen kommunalen Bonus einführen und so ggf. auch eine landesweite Einführung beschleunigen.

 

Im Folgenden haben Mouvement Ecologique und Oekozenter Pafendall eine Reihe von konkreten Empfehlungen formuliert, wie der Reparaturbonus gestalten werden kann:

  1. a) Die Förderung richtet sich ausschließlich an in der Gemeinde ansässige Personen, die einen maximalen Betrag für Reparaturleistungen pro Jahr erhalten können. Dieser Betrag kann für Reparaturen, Ersatzteile und/oder Kostenvoranschläge verwendet werden und wird nach Einreichung der Rechnung bei einer öffentlichen Stelle erstattet.
  2. b) Gefördert werden Reparaturen, Ersatzteile und Kostenvoranschläge für verschiedene Gegenstände, wie Haushaltsgeräte, elektronische Geräte, Textilien, Möbel, Gartengeräte und Werkzeuge. Es kann eine Negativliste von Gegenständen erstellt werden, die nicht gefördert werden, sowie Reparaturen, die Ansprüche von Dritten oder Garantieansprüche
    Zudem sind auch Service- und Wartungsarbeiten nicht förderungsfähig.
  3. c) Jede in der Gemeinde ansässige Person kann den Reparaturbonus in Anspruch nehmen.
  4. d) Die Höhe des Reparaturbonus beträgt bis zu 50 % der Kosten mit einer maximalen Rückerstattung bis zu 200.- € pro Person pro Jahr, Kostenvoranschläge und Ersatzteile können hiervon abgezogen werden.
  5. e) Der Reparaturbonus kann nur bei im luxemburgischen Handelsregister verzeichneten Betrieben eingelöst werden.
  6. f) Die Information der Gemeinde über den Reparaturbonus sollte kontinuierlich erfolgen, sowohl an die Bürger:innen als auch an die beteiligten Betriebe, um den Erfolg des Programms zu gewährleisten.

 

Lesen Sie die detaillierten Anregungen des Mouvement Ecologique und des Oekozenter in den PDFS auf dieser Seite. Hier finden Sie auch Kriterien, wann sich die Reparatur eines Gerätes noch sinnvoll ist.

 

Die Vorschläge zum Oeko-Bonus erfolgen im Rahmen des Projektes “Rethink”, das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität finanziell gefördert wird

 

Welche Gemeinden verfügen bereits über einen Reparaturbonus?

Folgende Gemeinden haben ihn bereits eingeführt: Beckerich, Bettembourg, Boulaide, Differdange, Dudelange, Ell, Esch-Alzette, Esch-sur-Sûre, Goesdorf, Groussbus/Wahl, Hobscheid, Junglinster, Kayl, Kehlen, Luxembourg, Préizerdaul, Rambrouch, Redange, Roeser, Saeul, Steinfort, Strassen, Useldange, Vichten, Wiltz, Winseler, Waldbillig. Details finden Sie auf www.oekotopten.lu/private/products/subsidys

 

Wussten Sie, dass es besondere Hilfen gibt für finanzschwache Haushalte, wenn Geräte ersetzt werden müssen?

Bei Haushalten, die in einer Situation der „précarité énergétique“ sind und von einem „Office social“ unterstützt werden, wird auf der Basis einer spezifischen Beratung von Klima-Agence der Ersatz von ineffizienten Haushaltsgeräten mit Mitteln des Umweltministeriums (MECB) mit einem hohen Kofinanzierungsbeitrag unterstützt. Bitte machen Sie in Ihren Informationen zum Reparaturbonus  auf dieses Angebot aufmerksam. Weitere Informationen unter klima-agence.lu/social.

 

Anbei finden Sie:

 

07.03.24