Teilnahme an Expertensitzung zur Rentenreform

Auf Einladung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit nahm der Mouvement Ecologique an der dritten Expertenrunde zur Pensionsreform im Schloss Bourglinster teil. Im Rahmen dieser Runde legte der Mouvement Ecologique dar, dass seiner Auffassung nach das Grundgerüst zur Finanzierung der Pensionen – ein erhebliches stetes ökonomisches Wachstum – hinterfragt werden müsse. Die für die Stabilität des Sozialsystems notwendigen Wachstumsprognosen würden die ökologischen Grenzen des Landes sprengen, u.a. die verfügbaren Wasserressourcen oder auch die Biodiversität (Luxemburg gilt heute bereits als zersiedelstes Land Europas). Zudem hätte die erhebliche Zunahme der Bevölkerung sowie der Grenzpendler:innen schwerwiegende Investitionen zur Folge: Ein Ausbau der Infrastrukturen in allen Bereichen: Wasserwirtschaft (Ver- und Entsorgung), Mobilitätsnetz (öffentlicher Transport, Straßen…), erschwingliche Wohnungen, Schulen… Dieser wäre mit entsprechenden sehr hohen Kosten und Unwegsamkeiten verbunden. Zudem würde das Modell voraussetzen, dass es für immer mehr Menschen in der Großregion lohnend sei, immer weitere Strecken für einen Arbeitsplatz nach Luxemburg zurückzulegen… Die Frage sei zudem, ob nicht endlich ein gemeinsames Entwicklungsmodell für Luxemburg und die Grenzregionen entstehen müsse.
Der Mouvement Ecologique sprach sich zudem für Reformen am „Fonds de compensation“ aus, der noch weitaus stärkeren Kriterien der nachhaltigen Entwicklung gerecht werden müsse. Dieser Fonds hat zum Ziel, mit seinen finanziellen Reserven das allgemeine Pensionssystem langfristig abzusichern.
Somit würden wir den kommenden Generationen nicht „nur“ die Klima- und Biodiversitätskrise vererben, sondern auch ein Modell an Pensionen hinterlassen, das nicht tragfähig sei.
Leider kam es im Rahmen dieser Expertensitzung nicht zu einem reellen Austausch zwischen den verschiedenen Sichtweisen der dort vertretenen Akteure.