Mobilität
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„ Die Ortschaften Küntzig und Fingig werden an das TICE-Netz angebunden……“

Laut einem Pressebericht vom 29. Februar dieses Jahres verkündete der Bürgermeister der Fusionsgemeinde Niederkerschen/Küntzig, Député-Maire Michel Wolter, die Anbindung der Ortschaften Küntzig und Fingig an das TICE-Bus-Netz ab September 2012. Endlich, dachten die EinwohnerInnen der angegliederten Ortschaften, wird ein wichtiges Versprechen umgesetzt. In der Tat war diese TICE-Anbindung ein zentrales Thema anlässlich der Gemeindefusion 2011, denn sie wurde formal von den beiden Bürgermeistern als wichtige Errungenschaft einer Gemeindefusion dargelegt. Als Beispiel zitieren wir den früheren Bürgermeister der Gemeinde Küntzig und heutigen Schöffen der neuen  Fusionsgemeinde, Jeannot Jeanpaul:“ Es ist völlig klar, dass die ganze Gemeinde Küntzig nach der Fusion Teil des TICE-Busnetzes wird.“

Mit großem Erstaunen stellte man jedoch im September fest, dass die neu eingerichtete Buslinie, welche die Ortschaften Küntzig und Fingig mit Niederkerschen verbinden soll, nicht vom TICE sondern vom staatlichen RGTR-Betreiber gefahren wird!

Vor allem war die Enttäuschung groß, als man den Fahrplan näher betrachtete.

Denn die neue Buslinie entspricht in keinster Form den Versprechen, weder vom Takt her, noch betreffend die Anbindungen. Die RGTR-Linie 333 bindet lediglich die Ortschaften Küntzig und Fingig  im Stundentakt an den Bahnhof von Niederkerschen  (und somit an das CFL-Bahnnetz) sowie an das regionale TICE-Busnetz an. Dabei werden wichtige Teile der Ortschaft Küntzig – wie zum Beispiel eine der Hauptverbindungsstrassen mit Niederkerschen, die rue de Bascharage –  überhaupt nicht von der Linie 333 angefahren.

Völlig unbegreiflich bleibt übrigens auch, warum die RGTR-Linie 335 seit der Einführung der neuen Linie 333 nur mehr zwischen Kleinbettingen und Küntzig verkehrt, also die benachbarte Gemeinde Petingen und somit auch den dortigen Bahnhof nicht mehr anfährt.

 

Auch nach dem rezenten Fahrplanwechsel der CFL bleibt die neue RGTR-Linie 333 eine völlig unattraktive Verbindung. Nach einer immerhin 20minütigen Busfahrzeit aus Küntzig kommend in Bascharage-Bahnhof angelangt, wartet man laut Fahrplan beispielweise zwischen 14 und 58 Minuten auf den passenden Zug nach Luxemburg-Stadt!

Die neue Linie entspricht in keinster Weise den Forderungen und Bedürfnissen der BürgerInnen der Ortschaften Küntzig und Fingig welche weder eine Verbindung zu allen zentralen Einrichtungen der Fusionsgemeinde, noch effiziente Busverbindungen, besonders in Richtung Nachbargemeinden und, darüber hinaus, in die Südregion insgesamt, erhalten – nämlich: zum Bahnhof in Petingen, zu den Lyzeen, Musikschulen, Sporteinrichtungen, Spitälern, Alters- und Pflegeheimen, Geschäften der Nachbargemeinden, zum Zentralort Esch/Alzette mit Esch-Belval, usw..

Fakt ist auch, dass Küntzig und Fingig die einzigen Ortschaften einer TICE-Gemeinde sind, welche nicht vom TICE angefahren werden. Sogar das sehr abseits gelegene Lasauvage wird schon seit Jahren von einer TICE-Linie (Nr 6) bedient!

Wir möchten an dieser Stelle auch auf die hohen Zuwendungen des Staates an die Gemeidekasse, in der Höhe von 25 Millionen Euro, hinsichtlich der Gemeindefusion hinweisen. Es ist demnach nicht nachvollziehbar, dass die von den TICE-Verantwortlichen ausgearbeitete Variante zur Anbindung der Ortschaften Küntzig und Fingig an das TICE-Netz, aus rein finanziellen Gründen abgelehnt wurde.

 

„Promissiones sunt servanda“ ; („Versprechen müssen eingehalten werden“)

Wir fordern, dass die Gemeindeverantwortlichen kurzfristig die versprochene Anbindung der Ortschaften Küntzig und Fingig an das TICE-Busnetz, zusammen mit den interessierten Bürgern und TICE-Technikern diskutiert und einrichtet. Hierbei kann man sich sowohl von der Mobilitätszentrale als auch vom Fahrgastforum unterstützen lassen.

Nur durch einen attraktiven und performanten öffentlichen Transport können auf Gemeindeebene die Ziele hohe Lebensqualität und Klimaschutz erreicht werden.