Reorganisatioun vum Busnetz zu Lëtzebuerg: De Client an d’Planung vum ëffentlechen Transport abanne
Aufschlussreicher Vortrag mit Diskussionsrunde
Der Mouvement Ecologique hatte aber zusätzlich mit dem OekoZenter Lëtzebuerg zu einem interessanten Informationsabend eingeladen. Hauptredner des Abends war Dr. Schiefelbusch, Nexus Institut Berlin, ein Spezialist in Fragen der Bürgerbeteiligung im öffentlichen Transport. Dr. Schiefelbusch erörterte natürlich die Bedeutung der Beteiligung der Kunden an der Organisation des öffentlichen Transportes und wusste auch mit Zahlen zu belegen, dass dort wo Kunden befragt wurden, etwa 1/3 bis gar die Hälfte der von den Kunden gemachten Vorschläge in einer Reorganisation berücksichtigt werden konnten. Er legte zudem dar, dass je nach Bedarf unterschiedliche Beteiligungsformen sinnvoll wären. So würden andere Formen genutzt wenn es darum ginge eine Buslinie zu optimieren (Interviews an Haltestellen u.a. wäre hier sinnvoll), als wenn ein regionales Konzept erstellt werden würde…
Anschließend an den Vortrag – der integral von Simba gefilmt wurde und untenstehend einsehbar ist, ebenso wie der Powerpointvortrag – fand ein reger Austausch mit Akteuren aus dem öffentlichen Transport statt : An erster Stelle Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen, der kurz seine Vorgehensweise darlegte, ebenso wie Steve Arendt, TICE ; Emile Eicher, Vize-Präsident des Syvicol ; Roger Negri, Abgeordneter ; Marc Schmitz, Co-Präsident des „comité politique“ der Nordstad ; Laure Simon, Mouvement Ecologique. Auch diese Diskussion ist auf www.meco.lu einsehbar.
Einzelne hervorstechende Punkte in der Debatte waren:
- Ein guter öffentlicher Transport braucht ein Leitbild der Mobilität – eine kohärente Mobilitätsplanung;
- Die Gemeinden haben eine wichtige Rolle bei der Reorganisation zu spielen; eine Kundenbeteiligung ist jedoch ebenso wichtig um Angebot und Nachfrage zu stimulieren und auf einen Nenner zu bringen.
- Es gilt aber abzuwägen, wer für welche Aufgabe verantwortlich ist: Regierung – Ministerium Verkehrsverbund – Gemeinden …
- Der Minister gab an seinerseits nunmehr die vom Gesetz vorgeschriebene Vorgehensweise betreffend die Bürgerbeteiligung umzusetzen: Einsetzen eines „comité des usagers“ sowie Einberufen von „conférences régionales“ und offen für weitere Schritte zu sein
- Derzeit werden in einer Reihe von Regionen (Nordstad, Süd-Westen der Stadt Luxemburg (DICI), Alzettetal sowie Südosten der Gemeinde Luxemburg regionale Mobilitätskonzepte in Auftrag gegegen: hier stellt sich die Frage, wie in diesem Rahmen die Beteiligung der BürgerInnen gewährleistet werden kann.
- Es wäre sinnvoll, weitaus gezieltere Initiativen in der Breite zu ergreifen, wie z.B. die Erstellung von Mobilitätskonzepten für Betriebe unter Einbindung der Arbeitnehmer.
Insgesamt ein interessanter Abend, dem sicherlich nach der Sommerpause weitere Initiativen im Bereich öffentlicher Transport und Kundenbeteiligung folgen werden.