Gëff mer nach eng Chance – Gemeinsames Projekt vom Mouvement Ecologique und Serge Tonnar

Gëff mer nach eng Chance

Im November 2021 ist der Musiker und Aktivist Serge Tonnar an die Umweltbewegung Mouvement Ecologique herangetreten, um ein gemeinsames Projekt rund um sein neues Lied „Gëff mer nach eng Chance“ vorzuschlagen. Kunst und gesellschaftliches Engagement verbinden und so zu einer besseren Welt beitragen, dies ist der idealistische Anspruch des gemeinsamen Projektes.

 

Den Allermeisten ist sicherlich bewusst, dass wir Menschen seit Jahren Raubbau an unserer Umwelt betreiben. Die Konsequenzen dürften hinlänglich bekannt sein: weltweit sind über eine Million Arten vom Aussterben bedroht, in Luxemburg sind zwei Drittel der Lebensräume des Offenlandes in einem unzureichenden oder schlechten Erhaltungszustand und sogar über 80 % der hier lebenden Arten akut gefährdet, die Klimakatastrophe ist bei uns angekommen, die Ressourcen werden knapper… Das Bewusstsein, dass „es nicht so weiter gehen kann wie bisher“, hat bei zahlreichen Menschen zugenommen. Das gemeinsame Projekt will diese Elemente miteinander verbinden– auf lyrische und musikalische Art und Weise darlegen, wie groß der Eingriff des Menschen ist … aber auch Hoffnung machen, dass es sich lohnt, aktiv zu werden. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Mensch nicht länger als „etwas Besonderes“ sieht, der alle Rechte hat die Natur zu zerstören. Wir sind Teil eines Systems, einer Natur von unglaublicher Komplexität und Schönheit: „O Mamma Äerd, ech sinn en Deel vun Dir, gëff mer nach eng Chance!“

 

Das Lied von Serge Tonnar stellt den andauernden Kampf zwischen Mensch und Natur dar. Was anfängt wie ein kitschiges Liebeslied, mit dem der Autor sich beim Partner entschuldigt, entpuppt sich bald als Dialog zwischen Mensch und Mutter Erde. Der Mensch wir sich seiner (unbewussten) Gewalt gegen die Natur bewusst, entschuldigt sich und bittet um eine weitere Chance. Ob er sie auch bekommt, bleibt offen. Wird er sich bewusst, dass es keine Trennung zwischen Menschheit und seiner „Umwelt“ gibt, sondern nur eine Welt, in der alles ein Teil vom Ganzen ist? Im Videoclip zum Lied, produziert vom Kollektiv foqus, wird dieser Kampf symbolisch dargestellt, in einer Performance an der auch die Tänzer Piera Jovic und Georges Maikel Pires Monteiro teilnehmen.

Der Mouvement Ecologique bringt zusätzlich fünf kurze thematische Clips heraus,  in denen Menschen aus der Gesellschaft – Landwirt, Gemeindepolitiker, Verantwortliche für die Verpflegung von Kindern, engagierte Naturschützer und junge Menschen – Stellung nehmen. Sie skizzieren, in welchem Zustand die Natur in ihrem Bereich ist, zeigen Lösungswege auf, und machen Mut zum Engagement. Zusätzlich finden Sie Interessierte Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Themen auf der Webseite des Mouvement Ecologique unter www.meco.lu

 

Denn, so das gemeinsame Ziel von Serge Tonnar und dem Mouvement Ecologique, es lohnt sich, sich für den Erhalt von Natur und Umwelt einzusetzen und für gemeinsame Werte zu kämpfen. Es ist sinnstiftend!

Anstatt den Fokus auch in öffentlichen Debatten auf den ökologischen Fußabdruck zu richten, solle man, so die Psychologin Katharina van Bronswijk, den „Handabdruck vergrößern“. Also „auf der gesellschaftlichen und der politischen Ebene etwas bewegen“: um sich selbst zu verändern, aber vor allem auch einen Beitrag zur Umgestaltung der Gesellschaft zu leisten. Getreu dem Motto: „Es steckt eine unheimliche Kraft darin, wenn wir anfangen etwas zu tun. Wenn ein kleines Rädchen im Werk anfängt sich zu drehen, dann müssten alle anderen sich mitdrehen.“

 

Deshalb soll das gemeinsame Projekt auch Mut machen, sich zu engagieren und mitzuwirken, auf welcher Ebene auch immer. Demnach: Gëff mer nach eng Chance. Werdet aktiv! Zum Beispiel als Mitglied des Mouvement Ecologique…

 

Anfang November werden Sie mehr von uns hören. Seien Sie gespannt.

 

Gëff mer nach eng Chance

 

Deel 1

Gëff mer nach eng Chance

Ech weess ech hunn der wéigedoen

Gëff mer nach eng Chance

Ech weess et gëtt näischt méi ze soen

 

Gëff mer nach eng Chance

Ech weess et ass eleng meng Schold

Gëff mer nach eng Chance

Ech weess Du has genuch Gedold

 

Gëff mer nach eng Chance

Och wann ech keng méi hu verdéngt

Gëff mer nach eng Chance

Och wa mäi Gold laang net méi blénkt

 

Gëff mer nach eng Chance

Och wann et net fir d’lescht wäert sinn

Gëff mer nach eng Chance

Och wa meng Wierder näischt méi wäert sinn

 

Deel 2

Ech ginn Der nëmme Stéiss

Ech zéien Dech duerch den Dreck

Ech rennen Dech mat Féiss

An ech maachen Dech bal vreckt

 

Vergëften Der Däi Liewen

Verpeschten d’Loft do wou s Du bass

Ech bréngen Dech un d’Biewen

An ech loossen d’Feierstëppler op Dech lass

 

Ech bréngen Dech un d’Kachen

An dréinen Der de Krunn dann zou

Ech briechen Der all d’Knachen

Mat menger gäiler Ego-Show

 

An Du hues ni eppes gesot

Op alle Fall krut ech näischt mat

Nee Du hues ni eppes gesot

Da fänk och elo net un dermat

 

Fänk och elo net un dermat

Fänk och elo net un dermat

Du hues ni eppes gesot

Da fänk och elo net un dermat

 

Oh, deen aarme klenge Mënsch

 

Deel 3

So Fissi, du hues näischt gecheckt

Sot dunn d’Mamma Äerd zum Mënsch

Fir d’éischt schléis de alles vreckt

A mengs du häss dann nach Recht op Wënsch

 

Du hues vergiess vu wou s de kënns

An du weess net wouhin s de gees

Zerstéiers alles wat s de fënns

Souguer de Grond wou s du drop stees

 

An ech si just mat dir geplot

Du bréngs näischt mat an dëse Stot

An ech hunn ni eppes gesot

Well du hues och ni no mir gefrot

 

Da fänk och elo net un dermat

Fänk och elo net un dermat

Du hues ni no mir gefrot

Da fänk och elo net un dermat

 

Deel 4

O Mamma Äerd

Ech sinn en Deel vun Dir

Gëff mer nach eng Chance

 

Ech sinn aus Dengem Schouss

An ech si vun Dir e Stéck

Vun do wou ech kommen

Dohi ginn ech och rëm zréck