Die Regierung muss den notwendigen Rahmen für die Energietransition setzen: Strompreise für Wärmepumpe und
E-Auto müssen günstiger sein als fossile Brennstoffe – finanziell schwache Haushalte verstärkt unterstützt werden

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Wenn wir den globalen Temperaturanstieg begrenzen und die Klimakatastrophe angehen möchten, muss die Energietransition gelingen. Dies ist vor allem im Interesse der heute lebenden Menschen, aber auch der kommenden Generationen!

Die Energiewende kann allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn sie als kohärente Strategie, sowohl den Infrastrukturausbau regelt als auch soziale Begleitmaßnahmen sicherstellt. Im Anbetracht der erheblichen Herausforderungen für die Gesellschaft, den Staat und die Wirtschaft, müssen die vorhandenen Mittel dabei so effizient wie möglich eingesetzt und zielgerichtete Anreize geschaffen werden. Die zusätzlichen Kosten, die das Herauszögern der Energietransition und fossiler Lock-In darstellen, sollten ebenfalls zu schnellem Handeln motivieren.

Die Instrumente sind bekannt: Priorität müssen nach wie vor das Energieeinsparen, die Energieeffizienz, der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Nutzung des öffentlichen Transportes usw. sein.

Der systematische Einbau von Wärmepumpen zum Heizen der Gebäude und die E-Mobilität, statt Gas, Diesel und Benzin sind dabei zentrale Eckpfeiler im Bemühen um die Reduzierung der Treibhausgase. Deshalb sind sie auch wesentliche Instrumente des nationalen Klima- und Energieplanes.

Erneuerbare Energien lohnen sich für die Gesellschaft, denn die fossilen Energien (u.a. CO2-Emissionen, Luftbelastung, Überschwemmungen…) verursachen weltweit Kosten in Billionenhöhe. Für den Endverbraucher bieten die erneuerbaren Energien derzeit zudem preisliche Vorteile, da sie günstiger sind als fossile Energien. Aber gewisse Entwicklungen sorgen für Diskussionen: Die Preise für Strom an öffentlichen Chargy-Ladesäulen für E-Wagen stiegen um 50%, die Strompreisgestaltung wurde reformiert, der Strompreisdeckel soll 2026 aufgehoben und Strom entsprechend teurer werden.

Die Verunsicherung ist deshalb bei so manchen Bürger:innen groß:
Lohnt es sich – angesichts der Aufhebung des Strompreisdeckels, der rezenten und zu erwartenden Entwicklungen – finanziell noch einen E-Wagen zu kaufen oder eine Wärmepumpe zu installieren, oder ist man dann sogar benachteiligt gegenüber Besitzern:innen von Verbrennern und Gasheizungen? Woher kommen diese Steigerungen überhaupt? Wie können Spitzenlasten beim Stromverbrauch vermieden werden, damit man bei der neuen Tarifstruktur nicht höhere Preise zahlen muss?

Dabei muss man wissen, dass Luxemburg im Vergleich zum Ausland insgesamt niedrige Energiepreise (Strom, Gas, Diesel, Benzin) hat. Nach Ansicht des Mouvement Ecolologique führt kein Weg daran vorbei, dass die Preise für fossile Energie – Diesel, Benzin, Gas – weiter ansteigen. Zu hoch sind die Kosten für die Gesellschaft, die aus deren Nutzung entstehen. Zu sehr stehen sie verantwortlich für den Klimawandel und Gesundheitsschäden durch schlechte Luftqualität. Zu groß ist auch die Abhängigkeit von autoritären Staaten.

Aber die gute Nachricht ist ja, dass es Alternativen – sprich den Ausbau der Erneuerbaren Energien – gibt. Diese schaffen dann auch noch Arbeitsplätze und reduzieren dauerhafte geopolitische Abhängigkeiten.

Deshalb muss die Regierung noch weitaus gezielter als in der Vergangenheit die richtigen Anreize schaffen, um deren Ausbau und die Energietransition zu fördern.

 

Folgende Maßnahmen sind nach Ansicht des Mouvement Ecologique zentral:

  1. Strom aus erneuerbaren Energien muss günstiger als fossile Energien sein und bleiben!
    1. Strompreisgestaltung durch  stärkere öffentliche Beteiligung an den Netzkosten
    2. Graduelle Erhöhung der CO2-Steuer bis 2030 entscheiden
  1. Die ökologische Transition muss sozialgerecht geschehen
  2. Staat und Gemeinden in der Pflicht: Klare Regeln und kollektive Lösungen für eine gerechte Energiewende
  3. Gezielte Informationskampagnen zur Energietransition sowie Verhaltenstipps durchführen

Die Energietransition kann nur dann gelingen, wenn Menschen mitgenommen werden und wissen, dass sie gerecht erfolgt und effizient ist.

Deshalb gilt es heute die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die Menschen – aber auch die Wirtschaft – Vertrauen in politische Entscheidungsprozesse haben und weiterhin bereit sind, u.a. auf Wärmepumpen, Solaranlagen und E-Wagen umzustellen bzw. ihre Produktionsprozesse umzugestalten.

Die heutige Verunsicherung der Verbraucher:innen über die Entwicklung der Strompreise steht der Energietransition im Wege. Auch die eingesetzten Instrumente reichen derzeit nicht aus.

Der Staat ist gehalten eine Mittel- und Langfriststrategie auf den Tisch zu legen, unter der Berücksichtigung sozialer Kriterien und mit einem Blick auf die evtl Folgen auch für einzelne Betriebe oder Betriebsparten. Dabei muss gewährleistet werden, dass durch die angemessenen Anreize der Umstieg auf die erneuerbaren Energie konsequenter vorangetrieben, der Verbrauch fossiler Energien reduziert wird.

 

Die Pressemitteilung finden Sie auch als PDF. in den Downloads.

 

Mouvement Ecologique asbl

20.02.2025