Wirtschaft
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De Schneider-System fir d’Labeliséierung vu regionale Produiten: Eng Mogelpackung „agrée par l’Etat Luxembourgeois“ ?!

Landwirtschaftsministerium: Mogelpackung zur Organisation der Labellisierung von regionalen Produkten im stillen Kämmerlein!

 

Im Regierungsrat vom letzten Freitag standen ein sehr wichtiges Gesetzesprojekt sowie zwei großherzogliche Reglemente unter der Regie von Landwirtschaftsminister Romain Schneider auf der Tagesordnung. Dabei geht es – vereinfacht zusammengefasst – darum festzulegen, unter welchen Bedingungen Akteure („groupements de producteurs“, sprich Produktionsverbände usw.) ihre Lebensmittel mit einem staatlich anerkannten Label auszeichnen können und welche finanziellen Unterstützungen für Kontroll- und Werbekosten usw. sie erhalten können. Ziel ist die Auszeichnung regionaler Produkte, die nach höheren Qualitätskriterien hergestellt wurden und dem Verbraucher einen Mehrwert bieten.

Dieses System ist von sehr hoher Bedeutung für die Orientierung der Landwirtschaftspolitik, den Natur-, Klima- und Umweltschutz, das Tierwohl sowie den Verbraucherschutz.

Zudem stellt es eine sehr wichtige Basis für öffentliche Ausschreibungen dar, bei welcher immer mehr Menschen – aber auch die Landwirtschaft – von der Regierung erwarten, dass verstärkt nach Qualitätskriterien angebaute regionale Lebensmittel in öffentlichen Strukturen angeboten werden. In Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen u.a.m.

Leider stellt das vorliegende System keinen Mehrwert dar! Im Gegenteil, es wird zu weiteren Verunsicherungen des Verbrauchers führen und Qualitätskriterien vorgaukeln, die nicht unbedingt respektiert werden. Erklärungen hierzu finden Sie in der ausführlichen Stellungnahme des Mouvement Ecologique im Downloadbereich.

 

Schlussfolgernd: in Zeiten, in denen allgemein von Regionalität, Qualitätsprodukten, Biodiversitäts- und Klimaschutz u.a.m. gesprochen wird, stellt der Landwirtschaftsminister ein System vor, das in den Sommermonaten ohne öffentlichen Diskurs im Husarenstreich und ohne Qualitätskriterien, ohne klare Ziele und einer nachhaltigen Vision für die Landwirtschaft verabschiedet werden soll.

Der Mouvement Ecologique gewinnt den Eindruck, als ob das eigentliche Ziel jenes sei, dass soviele Produzentengemeinschaften wie möglich in den Genuß kommen sollen das Label zu nutzen. In Form einer Art  Gießkannen-Förderung …. aber ohne ausreichenden Mehrwert für den Konsumenten oder Natur / Umwelt / Tierwohl.

Nach Ansicht des Mouvement Ecologique ist es staatlicherseits unabdingbar klare weitreichende Mindestkriterien festzuschreiben!

Der Mouvement Ecologique richtet einen eindringlichen Appell an die gesamte Regierung sowie den Landwirtschaftsminister, diese so zentralen legislativen Texte nicht in dieser höchst unzufriedenstellenden Fassung und ohne Dialog an diesem Mittwoch auf den Instanzenweg zu geben.

Die Chance darf nicht vertan werden, Akzente im Sinne einer zukunftsorientierten Landwirtschaft, einer Regionalität, die auf Qualitätsprodukte setzt sowie der Umwelt, des Klima- und des Gesundheitsschutzes zu setzen und einen reellen Mehrwert für den Verbraucher zu schaffen! Dies ebenfalls als Basis für die so wichtige Förderung regionaler Qualitätsprodukten in öffentlichen Ausschreibungen.

Mouvement Ecologique asbl – Juli 2020

 

 

Die komplette Stellungnahme finden Sie in den Downloads