Biergerbedeelegung mat Liewe fëllen: Kreativ Methoden a Beispiller aus der Praxis

Der Mouvement Ecologique lud am 13. März, in Zusammenarbeit mit dem Nachhaltigkeits- sowie dem Innenministerium zu einer Veranstaltung mit dem Titel: Biergerbedeelegung mat Liewe fëllen: Kreativ Methoden a Beispiller aus der Praxis, ins Oekozenter Pafendall ein.

Ziel des Seminares war es, konkrete Methoden der Bürgerbeteiligung vorzustellen.

Vor rund 60 interessierten ZuhörerInnen stellte Referentin Susanne Hofmann ihre Sichtweise sowie Methoden der Bürgerbeteiligung dar. Laut Susanne Hofmann ist der Partizipationsprozess, zum Beispiel bei der Umgestaltung eines öffentlichen Platzes, ein Zusammenspiel von Nutzern, Bauherren und Architekten, wobei letztere auch die Rolle der Moderatoren in diesen Verhandlungen übernehmen.

Bei solchen Bürgerbeteiligungsprozessen sei es, so die Referentin, äuβerst wichtig, Kommunikation auf Augenhöhe zu betreiben. Alle TeilnehmerInnen eines solchen Prozesses seien einander gleichgestellt und müssen auch das Gefühl bekommen, etwas erreichen zu können.

Ziel eines Partizipationsprozesses solle jedoch nicht bloβ die Ausarbeitung des kleinsten gemeinsamen Nenners sein, sondern das Streben nach der bestmöglichen Lösung.

Die Referentin stellte einen Methodenmix sowie mögliche Etappen eines Beteiligungsprozesses vor.

Sie sieht dabei folgende wichtigen Etappen: Nach einer ersten Phase des „Kopföffnens für neue Ideen“, und des „Sammelns” von Vorschlägen, wird im Anschluss daran versucht, diese in den Planungs- und Verhandlungsprozess einflieβen zu lassen. Abschlieβend kommt es zur Rückkopplung, dem sogenannten Feedback. An dieser Stelle wird der Entwurf optimiert und es wird mithilfe der Nutzer sichergestellt, dass man sich auf dem richtigen Weg der Ausarbeitung des Projekts befindet. Eine kontinuierliche Information aller EinwohnerInnen und eine Rückkopplung an die TeilnehmerInnen, warum welche Entscheidung getroffen wurde oder nicht, ist dabei sehr wichtig.

Nach einem besonders interessanten Vortrag wurden die Anwesenden in verschiedene Workshops eingeteilt. In den Arbeitsgruppen wurden die Schwächen und Stärken der im Voraus vorgestellten Methoden anhand eines präzisen Beispiels „durchgespielt“. Diese Ergebnisse wurden anschlieβend vor den anderen Teilnehmern präsentiert, so dass ein reger Austausch stattfinden konnte.

Zusammenfassend war der Abend ein voller Erfolg, der allen Anwesenden einen Einblick in die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten bot, und hoffentlich so manche Teilnehmer dazu motiviert hat, einen solchen Prozess in die Wege zu leiten beziehungsweise sich dafür einzusetzen, dass die eigene Gemeinde die BürgerInnen verstärkt einbindet.

Lieraturtipp: Die Veröffentlichung der Referentin „Partizipation Macht Architektur“.

HOFMANN Susanne, Partizipation Macht Architektur, Berlin, Jovis Verlag, 2014, 256 Seiten.

Zusätzlich sehen Sie hier ein kurzes Video, das einen Einblick in einen solchen Partizipationsprozess gewährt:

 

 

Besonders anregend ist die sehr gut aufgemachte und attraktive Broschüre des Mouvement Ecologique zum Thema. Hier werden die Prinzipien einer guten Beteiligung, die Pro- und Kontra-Argumente sowie konkrete Beispiele vorgestellt:

Méi Biergerbedeelegung an eise Gemengen: firwat a wéi? (Siehe in den Downloads)