Tierwohl und Bedürfnisse der Tiere als prioritäre Ziele eines zeitgemäßen Tierschutzgesetzes verankern!

In einem ausführlichen Dossier bezieht der Mouvement Ecologique Stellung zur geplanten Reform des Tierschutzgesetzes mit dem Fokus auf Nutztiere.

Dabei verweist der Mouvement Ecologique darauf, dass die heutige Orientierung der Landwirtschaftspolitik (Stichwort u.a. Orientierung auf den Weltmarkt) sowie unsere Konsumgewohnheiten (Stichwort hoher Fleischkonsum) eigentlich derzeit im Widerspruch zu den Tierschutzgedanken sind.

Reeller Tierschutz ohne eine Neuorganistion der Landwirtschaftspolitik sowie unseres Gesellschaftsmodells wird nicht möglich sein.

Insofern stellt ein neues Tierschutzgesetz einen Spagat dar: Würde man das Tierwohl reell – so wie es eigentlich erforderlich wäre – in den Fokus stellen und umsetzen, so müsste die weltweite Nachfrage – und entsprechend auch in Luxemburg – nach tierischen Produkten sinken und die gesamte Orientierung der Landwirtschaft umgekrempelt werden. Dies wird aber kaum erfolgen oder machbar sein.

Es gilt aber die Weichen in diesem Sinne zu stellen: wir alle – und auch die Landwirte selbst – sollten eine Subventions- und Landwirtschaftspolitik einklagen, die den Tier- und Natur-/Umweltschutz in den Fokus rückt.  Dies verbunden mit entsprechenden Sensibilisierungskampagnen und Aktionen (Werbeverbot für Billigfleisch, dem Menschen die Landwirtschaft wieder näher bringen…). Dabei sollte verstärkt auf aufgeklärte Verbraucher gesetzt und auch die Landwirte in diesen Prozess eingebunden werden.

Doch auch unter den heutigen Rahmenbedingungen gilt es essentielle Aspekte des Tierwohles zu berücksichtigen. Luxemburg sollte die anstehende Reform des Tierschutzgesetzes nutzen um ein exemplarisches Tierschutzgesetz zu verabschieden, das den Übergang in eine tierschutz- und umweltgerechtere Landwirtschaftspolitik, auch im Sinne einer mittelständigen  Landwirtschaft, in die Wege leitet.

Die wesentlichen Eckwerte aus der Stellungnahme sind:

  1. „Tierwürde“ und Wahrung der „Bedürfnisse“ der Tiere in den Vordergrund stellen
  2. Landwirte im Sinne eines Mehr an Tierschutz beratend und finanziell bei notwendigen betrieblichen Umstellungen unterstützen!
  3. Mindestkriterien für die Haltung aller Nutztierarten verankern!
  4. Haltungsbedingungen der Nutztierarten grundsätzlich dem Tierwohl unterordnen!
  5. Mindestkriterien auch für die Rinder- und Schweinehaltung erstellen!
  1. Schmerzen von Tieren zur Produktionssteigerung / zur Vereinfachung von Haltungsbedingungen konsequent reduzieren
  2. Regelrechte Schmerzausschaltung statt nur Sedierung ist geboten!
  3. Transportzeiten von Schlachttieren zeitlich strikt begrenzen – Transitverkehr verbieten
  4. Fischerei und Jagd – auch ein Thema des Tierschutzes
  5. Das Töten von Tieren „ohne vernünftigen Grund“ verbieten!
  6. Tierversuche äußerst restriktiv handhaben!
  7. Dienste der „Administration des Services vétérinaires“ als Kontrollinstanz stärken
  8. Exkurs: Die Debatte über die Größe von Betrieben….

 

Die Broschüre und die detaillierte Stellungnahme wurden unter der Mitarbeit des „Schweizer Tierschutz STS“ erstellt.

 

Die detaillierte Stellungnahme und die Zusammenfassung in einer attraktiver Broschüre finden Sie in den Downloads