Achten Sie beim Autokauf auf Verbrauchsdaten nach WLTP-Messverfahren

Aktualisierung der Autolisten auf 

 

 

 

 

 

Wer sich als Konsument im Hinblick auf das kommende Autofestival über die Abgaswerte von Autos informieren möchte, muss dies je nach Modell womöglich noch auf Basis der alten Abgasnorm NEFZ tun. Dies besonders, wenn er mehrere Modelle untereinander vergleichen will. Denn auch kurz vor dem Autofestival sind einige Modelle in den Autohäusern immer noch nicht nach dem aktuellen und weitaus zuverlässigerem Messverfahren WLTP gekennzeichnet worden.

Der Autohandel verpflichtet sich zwar jetzt schon die Kunden über die Werte nach WLTP-Messverfahren zu informieren. Ist ein neueres Modell jedoch noch nicht nach WLTP homologiert, ist beim Kauf Vorsicht geboten. Heikel kann es in der Tat werden, wenn beim Autokauf nicht die Werte nach dem aktuellen WLTP-, sondern nach dem veralteten NEFZ-Prüfverfahren angegeben werden.

Denn ab dem 1. März 2020 werden die Werte des WLTP-Abgastests zur Berechnung der Autosteuer genutzt. Die Autosteuer bezieht sich auf die CO2-Emissionen des Fahrzeugs, die beim NEFZ-Abgastest in der Regel niedriger sind als beim WLTP-Test. Demnach kann der Kunde hinsichtlich der Autosteuer getäuscht werden, wenn beim Autofestival nicht die WLTP- sondern die veralteten NEFZ-Werte angegeben werden.

Zum besseren Verständnis: Das neue WLTP-Verfahren zur Messung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen orientiert sich näher am alltäglichen Fahrverhalten, als die bis dato gültige NEFZ-Methode. Auf Grundlage weltweit gesammelter Realfahrdaten berücksichtigt diese Methode nicht nur verschiedene Situationen und Geschwindigkeiten im Straßenverkehr, sondern auch die verschiedenen Ausstattungsvarianten und Gewichtsklassen eines Autos. Es liegt auf der Hand: für den gleichen Wagen werden die WLTP-Werte im Durchschnitt – gemäß Erfahrungswerten 20-25% – höher liegen, als die NEFZ-Werte, so dass die Autosteuer höher ausfallen wird.

 

Dem Käufer ist hier auf jeden Fall anzuraten, sich beim Händler schriftlich den WLTP-Wert versichern zu lassen. Kleingedruckte Angaben, der angegebende NEFZ-Wert „könne“ nach der Homologation ein anderer sein, müsste an sich durch „wird“ ersetzt werden. Problematisch könnte sich z.B. der Kauf eines Plug-In Hybrids erweisen, der z.B. laut NEFZ 2.0 so gerade noch unter der Grenze von 50 g CO2/km liegt, und nachträglich mit dem WLTP über diesen Grenzwert ausstößt. Denn hier müsste man dann auf die erhoffte finanzielle Förderung von „Clever fueren“ verzichten, sollte der Wagen erst nach dem 31. Mai homologiert und geliefert werden. (https://transports.public.lu/fr/contexte/initiatives/primes/prime-2500.html )

Was Elektroautos betrifft, wird das Internetportal Oekotopten.lu nur effiziente Modelle auflisten. Denn hier zeigt sich auch ein Trend zu immer ineffizienteren Autos durch größere Leistung und immer schwerer werdende Modelle. In den Listen von oekotopten.lu finden Sie daher kein Elektro-Modell, welches mehr als 20 kWh/100 km verbraucht (Ausnahmen gibt es für Vans mit 7 Sitzplätzen).

Die Wahl eines Plug-In Hybriden mag nun eine sinnvolle Alternative sein – besonders wenn man auf eine höhere Autonomie angewiesen ist. Doch dieser Antrieb funktioniert auch nur dann effizient, wenn der Verbraucher ihn auch effizient nutzt, das Auto regelmäßig nachlädt und mindestens 50% aller gefahrenen Kilometer elektrisch zurücklegt. Besonders bei schwereren Modellen mit größerer Leistung wird der Plug-in im Diesel- oder Benzinmodus zur Treibstoffschleuder.

Der Kauf eines neuen Autos, so umweltfreundlich es sich auch auf dem Hochglanzpapier darstellt, sollte sich nur dann aufdrängen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, sich umweltbewusster fortzubewegen.

Sollte man dennoch nicht auf ein neues Auto verzichten wollen / können, bietet Oekotopten.lu für das Autofestival eine Übersicht an aktuellen Automodellen – alle ausnahmslos mit WLTP-Wert – an.