Zweifelhafte Entwicklung in Schoenfels!
In einem Schreiben an Minister François Bausch wiesen der Mouvement Ecologique und seine Regionale «Miersch an Emgéigend» auf eine höchst zweifelhafte Planung in Schoenfels hin. Sowohl aus Sicht der Mobilitätsentwicklung als auch aus Sicht des Denkmalschutzes.
Auszüge aus dem Schreiben:
„Der Mouvement Ecologique möchte Sie auf zahlreiche Probleme aufmerksam machen, die sich dabei aus unserer Sicht stellen:
Überdimensionierter Kreisverkehr
Mit dem geplanten Kreisverkehr, wähnt man sich auf einer sehr stark befahrenen Straße im eher vorstädtischen Bereich. Diese Größe ist nach Ansicht des Mouvement Ecologique an diesem Standort mit dieser Verkehrssituation in keiner Form nachvollziehbar bzw. notwendig.
Es sei denn, man sieht diesen als Vorläufer der Westtangente der Nordstraße bzw. zumindest dem Bau einer Schnellpiste für Lastwagen in Richtung Keispelt. Dabei war es immer erklärtes verkehrspolitisches Ziel, den Lastwagenverkehr abzuschrecken diese Strecke zu verwenden, statt ihn anzuziehen.
Zudem führt die Größe des Kreisverkehrs zu erheblichen topographischen Veränderungen in Richtung “Park” und ist mit direkten Einschnitten in die bestehende Obstwiese verbunden.
Ein Widersinn, der in keinster Weise in dieser Form notwendig ist.
Stellt sich auch die Frage, warum gerade die Variante eines Kreisverkehrs zurückbehalten wurde. Inwiefern wurden auch Alternativen untersucht?
Der Mouvement Ecologique und seine Regionale drängen deshalb auf eine Reduktion der Größe des geplanten Kreisverkehrs.
Absolut überdimensionierte “Parkinganlage”
Auch wenn leider bereits eine Naturschutzgenehmigung vorliegt (7.März 2018), müsste das derzeit geplante Parking in dieser Größe noch fundamental in Frage gestellt werden.
Immerhin wurde die Genehmigung nicht einer Privatperson erteilt, sondern einem staatlichen Akteur, so dass, mit etwas gutem Willen, das Projekt trotz Genehmigung noch umgestaltet werden könnte.
Die beabsichtigten Neupflanzungen können dabei niemals einen zufriedenstellenden Ausgleich für die Zerstörung von älteren Bäumen, die weitere Zersiedlung und die topographischen Veränderungen darstellen.
Die Anlage von über 50 Parkplätzen (oder gar 74) ist unserer Ansicht nach
absolut überdimensioniert und stellt eine nicht zulässige Versiegelung dar. Benötigen die Beamten der Naturverwaltung sowie die “Stëmm von der Strooss” derart viel Parkraum….? Dies ist kaum vermittelbar.
Immerhin handelt es sich bei dem Schoenfelser Schloss nicht um eine Institution, die täglich Massen anziehen würde. Für einzelne Veranstaltungen, die ggf. mehr Besucher anlocken, müsste es – und gibt es – alternative Lösungen, die zu Zeiten des Klimawandels, des Biodiversitätsverlustes sowie der Versiegelungsproblematik, weitaus sinnvoller und billiger sind.
Kommt hinzu, dass die Art der Gestaltung des vermeintlichen “ökologischen” Parkings – der mit erheblichen Eingriffen in die Topographie verbunden wäre und aufgrund der geplanten “bananenartigen” Form besonders problematisch wäre – absolut kritisch zu hinterfragen ist. Die scheinbar beabsichtigte Belichtung (warum???) ist zudem absolut nicht tragbar. Schon gar nicht, wenn der Bau seitens einem Ministerium erfolgen wird, das eine Strategie zur Lichtverschmutzung erstellt hat….
Gemäß unseren Informationen wurde der Parking nur auf diese Art und Weise gestaltet, damit er optimal an den Kreisverkehr angepasst ist, was unserer Meinung nach die falsche Prioritätensetzung darstellt.
Deshalb richtet der Mouvement Ecologique und seine Regionale einen dringenden Appell an Sie, die Größe und Gestaltung des Parkings zu hinterfragen und gemeinsam zwischen Umweltministerium und öffentlichen Bauten eine verträglichere Lösung anzustreben bzw. sicherzustellen.
Problematischer Verlauf der Fahrradpiste aus Sicht des Denkmalschutzes
Der Mouvement Ecologique kann sich nicht vorstellen, dass der geplante Verlauf der Radpiste die Zustimmung der “Commission des Sites et Monuments” (COSIMO) erhalten hat. Wir wären deshalb sehr an der Stellungnahme der COSIMO interessiert und bitten Sie uns diese zuzustellen.
Wir sind dabei der Überzeugung, dass die vorgesehenen Eingriffe im Landschaftsgarten von Schoenfels aus denkmalpflegerischer Sicht, sowohl im östlichen als im westlichen Bereich, eine erhebliche Beeinträchtigung der gesamten Anlage darstellen würden.
Der Mouvement Ecologique stellt sich zudem auch hier die Frage, inwiefern Alternativen untersucht wurden und warum sie ggf. verworfen wurden.
Problematischer Verlauf der Fahrradpiste aus Sicht des Naturschutzes
Der Mouvement Ecologique erhielt auf Nachfrage bei betroffenen Ministerien jeweils relativ problemlos die angeforderten Informationen.
Jedoch: Nachfragen kann man lediglich Dokumente, von dessen Existenz man weiss. Die Erstellung der Naturschutzgenehmigung für den Park kam aus heiterem Himmel und war “Außenstehenden” nicht bekannt, die Planung erfolgte unserer Meinung nach in einer Art Salamitaktik, die ebenfalls für Nicht Insider kaum nachvollziehbar ist. Und grundsätzliche Entscheidungen, wie z.B. jene über die Größe des Kreisverkehrs, sind argumentativ nicht nachzuvollziehen.
Inwiefern Alternativen zur derzeit scheinbar geplanten Trassierung der Fahrradpiste untersucht wurden, welches die Stellungnahme der COSIMO sowie des Denkmalschutzamtes sind, all jene Fakten und eine transparente Gesamtplanung und –darstellung des Dossiers
liegen nicht vor.
Der Mouvement Ecologique und seine Regionale treten deshalb dafür ein, daß – da es sich um ein staatliches Projekt handelt – mit aller Offenheit an das Dossier herangegangen werden soll, eine Reduktion des Parkings sowie des Kreisverkehrs sichergestellt werden, Denkmalschutzaspekte verstärkt integriert und die Sichtweise des Denkmalschutzamtes und der COSIMO dargelegt sowie dem Park ein weitaus höherer Stellenwert eingeräumt werden und entsprechend der Trassenverlauf der geplanten Fahrradpiste abgeändert werden muss.”