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Wéi eng Entwécklung zu Miersch?

Anfang Januar fand eine Unterredung statt zwischen der Regionale “Miersch an Emgéigend” und dem Merscher Schöffenrat, vertreten durch die beiden Schöffen Michel Reiland und Michel Malherbe, sowie dem Chef de Service André Kaluza. Bürgermeister Albert Henkel konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein.

Als erster Punkt der Tagesordnung wurde über das Projekt „Quartier Gare“ gesprochen, welches die Umgestaltung des Areals „Agrarzentrum Mersch“ begreift. Einigkeit bestand, dass die Entwicklung dieses Gebietes direkt im Zentrum von Mersch, angrenzend an den Bahnhof, mit der Möglichkeit neue Wohnsiedlungen, Naherholungsräume u.a.m. zu gestalten, eine einmalige Chance für Mersch darstellen würde. Insofern bedauerte die Regionale des Mouvement Ecologique, dass das Projekt scheinbar nicht richtig vorankomme. Die Vertreter des Schöffenrates führten an, es würde zwar weiterhin am Projekt gearbeitet, allerdings gälte es noch einige Hürden zu überwinden. So würde es noch Divergenzen mit den Besitzern geben, was die zulässige Baudichte betrifft. Hier würden die Besitzer eine Dichte anstreben (4-5 Stockwerke), die nach Ansicht der Gemeinde und den zuständigen Ministerien für die Gemeinde Mersch unangemessen wäre. Die neuen Häuser und Bauten müssten sich doch in das Bild von Mersch integrieren, was bei einer nochmals gesteigerten Dichte nicht mehr gegeben wäre. Ein weiteres Problem sind die Altlasten, sowie die Tatsache, dass noch immer eine Aktivität auf dem Areal stattfindet. Diese ist zwar begrenzt, hemmt jedoch die weitere Entwicklung.

Der Mouvement Ecologique führte erneut an, dass es seiner Meinung nach sinnvoll sein könnte, das Gebiet im Rahmen des sektoriellen Planes Wohnungsbau als sogenanntes «projet d’envergure» auszuweisen, damit Staat und Gemeinden über mehr Mittel verfügen würden, um ein derartiges Projekt im Sinne der Allgemeinheit voranzutreiben. Die Gemeindeverantwortlichen erörterten, ihren Informationen zufolge würde die Ausweisung als “projet d’envergure” jedoch nicht die erwarteten Erfolge bringen.

Man mag nur hoffen, dass Staat und Gemeinde gegenüber den Grundstücksbesitzern deutliche Worte sprechen, damit ein derart wichtiges Projekt für Mersch im Zentrum des Landes nicht weiterhin blockiert wird.

Auch das Projekt “En neit Gesiicht fir Miersch” käme nicht mit dem wünschenswerten Elan voran, da es auch hier Probleme mit den Besitzverhältnissen gäbe, so die Vertreter des Schöffenrates. U.a. müsse ein dort ansässiger Betrieb und die Sportinfrastrukturen ausgelagert werden. Es fehle aber nach wie vor an neuen geeigneten Standorten. Außerdem würde die Verkehrsplanung ein Problem darstellen, u.a. erachte der Schöffenrat, dass bevor die rue G.-D. Charlotte als „shared space“ Straße zurück gebaut werden kann, erstmals die „voie de substitution“ zwischen Auffahrt A7 auf Mierscherbierg und der Straße Beringen-Moesdorf gebaut werden muss, was anfänglich vom Nachhaltigkeits- und Infrastruktur-Ministerium nicht unbedingt positiv erachtet wurde.

In diesem Zusammenhang hob der Mouvement Ecologique erneut seine ablehnende Haltung gegenüber der Aktivitätszone in “Angelsberg” hervor. Dies aus den bekannten Gründen: Zerschneidung der Landschaft, Problematik der Verkehrsanbindung, nicht angepasste Infrastrukturen u.a.m. Die Vertreter des Schöffenrates gaben an, sie würden eher einen Ausbau der Aktivitätszone auf dem Merscher Berg ins Auge fassen, was jedoch aufgrund von bestimmten Naturschutzaspekten seitens des Nachhaltigkeitsministeriums skeptisch beachtet würde. Auch sei eine bessere Verkehrsanbindung an diese Zone notwendig.

Die Regionale Mersch des Mouvement Ecologique bekräftigte erneut, wie wichtig ihrer Ansicht nach die Projekte “En neit Gesicht fir Miersch“ und „Agrarzenturm“ sind, um innovative Siedlungsprojekte (wie z.B. Wohnen ohne Auto) voranzutreiben. Eine regionale Aktivitätszone in Angelsberg kommt für den Mouvement Ecologique zudem auf keinen Fall in Frage.

In den kommenden Wochen soll mit den betroffenen Mitgliedern sowie den jeweiligen Fachgruppen (Naturschutz, Mobilität) des Mouvement Ecologique die Frage der neuen Verkehrsverbindungen sowie dem Ausbau der bestehenden Zone auf Merscher Berg erneut erörtert werden.

Ein weiterer Punkt der Tagesordnung war ein von einer Privatperson geplantes und vom Gemeinderat genehmigtes Bauprojekt in der rue de Beringen, welchem ein „plan directeur“ beigefügt ist, der Wohnhäuser in dem anstoßenden Park zwischen der „rue Servais“ und der „rue Bouvart“ vorsieht.

Der Mouvement Ecologique versperre sich nicht gegen eine Siedlung an diesem Standort, so die Vertreter im Rahmen der Unterredung, doch müsse eine kohärente Planung für das Areal sicherstellen, dass die Interessen der heutigen Anrainer einbezogen werden. Der Schöffenrat führte an, dass Teile des Areals bereits heute bebaubar sind und die zurückbehaltene Variante im Interesse der Anrainer sei. Die detaillierten Planungen würden durchaus Spielräume, öffentliche Plätze usw. für die gesamte Nachbarschaft vorsehen. Wie gesetzlich vorgeschrieben, würde hier noch die öffentliche Prozedur stattfinden.

In diesem Zusammenhang betonten die Vertreter des Mouvement Ecologique erneut die Bedeutung einer weitgehenden Bürgerbeteiligung. Auch die Vertreter des Schöffenrates zeigten sich offen für dieses Instrument, legten jedoch auch die damit verbundenen Probleme dar (Bei welchem Projekt beteiligen? Welche Bürger bringen sich ein und welche nicht?). Der Mouvement Ecologique verwies darauf, dass diese Probleme durchaus bekannt, aber lösbar wären. Die positiven Auswirkungen einer guten Bürgerbeteiligung würden jedoch auf der Hand liegen.

Letzter Punkt der Tagesordnung war der Flexibus, die Parkplatzproblematik am Bahnhof sowie generell die Busverbindungen aus den umliegenden Ortschaften. Der Mouvement Ecologique drängte dabei erneut darauf, dass die Gemeinde Mersch sehr vom Verkehr der umliegenden Ortschaften belastet wird und eine Lösung im Rahmen eines regionalen Mobilitätskonzeptes von Nöten sei. An diesem würde zwar derzeit mit den Alzettegemeinden gearbeitet, doch lägen keine ausreichenden öffentlichen Informationen vor.

Doch hier ist Mersch auch gefordert, um zusammen mit dem Transportministerium und den anderen umliegenden Gemeinden (Boevingen, Bissen, Nommern und Fischbach), welche nicht zu den Gemeinden des Alzettetals gehören, deren Einwohner aber Mersch als Umsteigeplattform für den öffentlichen Transport nutzen, weiterführende Konzepte auszuarbeiten. Der Flexibus, welcher für die Gemeinde einen nicht zu vernachlässigenden Kostenpunkt darstellt, weist durchaus noch Verbesserungspotenzial auf. So ist er meistens mit nur einem Fahrgast besetzt, und für spontane Fahrten kaum verfügbar, was aber dem urpsrünglichen Konzept nicht entspricht. Der Betreiber scheint hier keine wesentlichen Anstrengungen zu unternehmen, um Remedur ze schaffen, da sein Einkommen so oder so gesichert ist. Hier könnten also Pilotprojekte, wie das zeitweise Einsetzen der zur Verfügung stehenden Busse als City-Busse, Aufschlüsse über evenutelle Verbesserungen bringen. Ziel sollte auf jeden Fall sein, dass zeitgleich mehrere Fahrgäste mit einem Flexibus befördert werden können, und nicht wie bisher, ein Individualtransport mit Fahrer gewährleistet wird.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass auf jeden Fall ein reger Austausch von Argumenten stattfand und dass das Gespräch in einem angenehmen Klima verlief.

Mitgeteilt von der Regionale „Miersch an Emgéigend“ des Mouvement Ecologique