Naturschutz Land- und Forstwirtschaft
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Waldmassiv „Hierberbësch“ durch die „Natur- a Bëschverwaltung“ fragmentiert…

…anstatt den Wald in Zeiten der Klimaveränderung stabiler zu machen!

Unbeeindruckt von den Fakten des dramatischen Absterbens der heimischen Wälder, der Klimakatastrophe sowie rezenter wissenschaftlicher Erkenntnisse oder den Protesten von besorgten Bürgern*innen wird die „Erschließung“ der einheimischen Wälder im Hinblick ihrer maschinellen Ausbeutung konsequent planmäßig seitens der hiesigen „Natur – a Bëschverwaltung“ fortgeführt, dies innerhalb einer NATURA-2000 Schutzzone mit Genehmigung des Umweltministeriums!

Schwere Bagger und tonnenschwere Muldenkipper rollten die letzten Tage unermüdlich in den „Hierber Bësch“ (Parzelle No 1755/4123) bei Herborn in der Gemeinde Rosport-Mompach um eine neue 750 Meter lange befestigte Forststraße („chemin camionnable“) durch einen der letzten naturnahen weitgehend geschlossenen Eichenwälder im Osten Luxemburgs zu ziehen. So wurden hier Gräben ausgebaggert, Betonrohre verlegt, ein 80 cm tiefes Fundament ausgehoben und anschließend mit einigen hundert Tonnen konkassiertem Bauschutt („matières inertes“) sowie „gruine“ aufgefüllt, damit 40-tonner Lastwagen die Baumstämme vor Ort verladen können …

Zurück bleibt ein aufgerissener „warmgeschlagener“ und fragmentierter Wald, welcher nun anfälliger für die negativen Konsequenzen der aktuellen Klimaveränderungen ist. Kernzonen für gefährdete Wildtiere werden erschlossen und verbaut, wo früher Wildkatze oder Baummarder ihren Lebensraum hatten, befinden sich nun Wegkreuzungen.

Für künftige Generationen bleibt ein, einer maschinellen Bewirtschaftung angepassten Forst (Wirtschaftswald), welcher mittels öffentlicher Geldmittel durch eine antiquierte und anscheinend nicht lernfähige Forstpolitik massakriert wurde und den aktuellen Klimaveränderungen gegenüber nun weniger Resilienz aufweist.

Nachhaltige, naturnahe Waldbewirtschaftung sieht jedenfalls anders aus!

Aus diesen Gründen setzt sich der Mouvement Ecologique für ein Moratorium, also zeitliches  Aussetzen der z.T. veralteten Forsteinrichtungspläne (plans d’aménagement forestier) ein, sowie für ein Stopp der weiteren Anpassung unserer Wälder an eine maschinelle Bewirtschaftung durch befestigte Forststraßen. Ferner soll die künftige Bewirtschaftung (öffentlicher) Wälder nach ökologischen und nachhaltigeren Kriterien ausgerichtet werden, um den aktuellen klimatischen Bedingungen eine größtmögliche Resilienz entgegen zu setzen.

 

Weitere maschinelle Erschließung durch den Bau einer 750m langen Forststrasse innerhalb des NATURA 2000 Gebietes Hierberbësch durch die Natur – und Bëschverwaltung