Keine weiteren 5 Jahre verstreichen lassen! Nachhaltige Landwirtschaft, jetzt!
Angesichts der Entwicklungen der vergangenen Jahre fühlt sich Meng Landwirtschaft* gezwungen, die 3 Parteien der aktuellen Koalitionsverhandlungen nochmals daran zu erinnern, wie dringend es ist, einer nachhaltigen Landwirtschaft und gesunden Lebensmittelproduktion besondere Beachtung zu schenken. Die Programme der Verhandlungsparteien versprechen weitgehend die Absicht, den so wichtigen Sektor der Landwirtschaft zu unterstützen, jedoch mit unterschiedlicher Vision und Ausrichtung. Wir warnen davor, den Weg zu einem Richtungswechsel der Agrarpolitik zu verfehlen, wie wir dies bereits in der letzten Periode erlebt haben und bestehen darauf, dass die Parteien Verantwortung übernehmen indem sie ihre Wahlversprechen einhalten.
In den letzten Monaten gab es wieder zahlreiche Kundgebungen seitens der Bauern, die auf ihre schwierige Situation aufmerksam machten: Zu geringe Preise bei Rind- und Schweinefleisch sowie bei der Milchproduktion, hohe Kosten für Gebäude und Maschinen, Arbeitsüberlastung, immer schwierigerer Zugang zu Weide- und Ackerland, mangelnde Anerkennung in der Gesellschaft. Die Rezepte in der Agrarpolitik der Vergangenheit werden auch in Zukunft diese Probleme nicht lösen. Es ist also höchste Zeit für eine moderne Agrarpolitik, die nicht nur den Berufsstand der Landwirte langfristig sichert, sondern auch die so imminenten Konsequenzen eines mangelnden Umwelt- und Naturschutzes anpackt.
Meng Landwirtschaft fordert daher:
- einen klaren Paradigmenwechsel hin zu einer Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, Eiweißimporte aus Übersee und Gentechnik. Der Pestizidaktionsplan muss schnell umgesetzt und mit ehrgeizigeren Maßnahmen ergänzt werden, damit die Reduktionsziele mittelfristig gegen Null tendieren.
- mindestens 20% Biolandbau bis 2025. Nur ein effizienter Bio-Aktionsplan und eine bedingungslose Unterstützung für Jungbauern und Quereinsteiger kann den bislang jämmerlichen Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche endlich erhöhen.
- die Nutzung der einmaligen Chance, die Lebensmittelproduktion sowie die Ernährungspolitik wieder als partizipative Geschehen in unserer Gesellschaft zu verankern. Alle betroffenen Akteure, darunter auch die Konsumenten, sollen gemeinsam nachhaltige Lösungen finden, welche Umwelt, Tiere, Produzenten und Verbraucher dauerhaft schützen.
Meng Landwirtschaft appelliert daher dringend an die Koalitionäre, den Problemen unserer Bauern und unserer Landwirtschaft mit neuen, mutigen Maßnahmen zu begegnen und die von der Bevölkerung unterstützte Neuausrichtung der Agrarpolitik anzustreben.
Kontakt:
Laure Cales, l.cales@naturemwelt.lu, 29 04 04 1
Raymond Aendekerk, raymond.aendekerk@greenpeace.lu, 54 62 52 55
*natur&ëmwelt a.s.b.l., Bio-Lëtzebuerg – Vereenegung fir Bio-Landwirtschaft Lëtzebuerg asbl, Greenpeace Luxemburg, Action Solidarité Tiers Monde, SOS Faim Luxembourg, Mouvement Ecologique, Caritas Luxembourg, Aide à l’Enfance de l’Inde et du Népal, attac, CELL, Cercle de Coopération, Emweltberodung Lëtzbuerg, Eglise catholique à Luxembourg, etika, Fairtrade Lëtzebuerg, Frères des Hommes, Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzucht, Ligue CTF, SEED, Slow Food Luxembourg, VegInfo Luxembourg und Vegan Society Luxembourg