EU-Behörde erklärt drei Insektizide zur Gefahr für Bienen – Auch Luxemburg ist gefordert!
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) warnt in einer aktuellen Mitteilung vor den Gefahren, die von drei Insektiziden ausgehen. Im Auftrag der Kommission hat die Behörde die Auswirkungen auf Bienen von 3 sogenannten Neonikotinoiden (Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam) – d.h. Pestiziden, die beim Beizen von Samen angewandt werden – untersucht und kommt zu äußerst beunruhigenden Schlussfolgerungen.
Auch wenn noch keine abschließende Bewertung erfolgen konnte, haben die EFSA-Wissenschaftler erhebliche Risiken für Bienen durch diese Insektizide ermittelt. Die Wissenschaftler riefen dazu auf, auch das Risiko für andere Bestäuber als Honigbienen genauer zu untersuchen.
Die Wirkstoffe werden von Imkern und Umweltschutzverbänden seit längerer Zeit mit Vergiftungen und möglichem Massensterben von Bienen sowie zunehmender Vitalitätsverluste der Bienenvölker in Verbindung gebracht. Die Studie – wie auch schon andere wissenschaftliche Untersuchungen – bestätigt somit die Befürchtungen: gebeiztes Saatgut stellt eine ernste Gefahr u.a. für Bienen dar.
Wie es EU-Recht vorsieht, wurden nun die produzierenden Firmen Bayer und Syngenta aufgefordert Stellung zu beziehen, wobei – gemäß Presseberichten – der zuständige Kommissionssprecher ein mögliches Verbot andeutete. Ende Januar soll das Thema mit den EU-Ländern besprochen werden.
Mouvement Ecologique und der “Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzuucht” fordern Landwirtschaftsminister R. Schneider auf, in aller Konsequenz für das Verbot dieser toxischen Substanzen einzutreten.
Beide Organisationen rufen den Minister aber ebenfalls erneut auf, endlich in Luxemburg EU-Vorgaben umzusetzen. Obwohl Luxemburg bereits seit November 2011 die sogenannte Pestizid-Direktive hätte umsetzen müssen, erfolgte dies bis dato nicht. Auch der sogenannte “Aktionsplan Pestizide”, der in Zusammenarbeit mit allen Akteuren bis November 2012 (!!) hätte erstellt werden müssen, wurde scheinbar noch nicht in die Wege geleitet.
Die Luxemburger Regierung muss handeln! Ansonsten wird nicht nur die Natur der Verlierer sein, sondern auch die Landwirte. Es gilt jetzt in Zusammenarbeit mit den Landwirten Alternativen zum Einsatz dieser Insektizide zu besprechen; ansonsten riskiert die Landwirtschaft in einigen Jahren vor gravierenden Problemen (u.a. auch durch den Ausfall der Bestäuberinsekten) und einem erheblichen Umstellungsdruck zu stehen. Der Mouvement Ecologique sowie der Luxemburger Imkerverband haben eine entsprechende Unterredung mit dem Minister angefragt.
Mouvement Ecologique
Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzuucht
Link der Mitteilung der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) :