Episod 1: Léierchen – Feldlerche

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Wer singt und zetert denn da ausdauernd über dem Acker…?

Mit der neuen Kampagne „En Ouer fir d’Natur“ möchte der Mouvement Ecologique die Aufmerksamkeit auf  vielfach bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume lenken – und dies mit einem Rate-Quiz des jeweiligen Tiergeräusches verbinden.

Insgesamt werden ab Ende April bis Oktober pro Monat jeweils 2 Kurzvideos zu einer Tierart unserer Ortschaften und Landschaften veröffentlicht.

Raten Sie mit – Welches Tier macht wohl dieses Geräusch?… und gewinnen Sie pro Spot einen einen Naturata-Einkaufsgutschein im Wert von 50€!

 

 

Haben Sie die Feldlerche im Clip erkannt?
Die Feldlerche ist besonders für ihren langanhaltenden, steten, melodischen Gesang bekannt, den sie während des sogenannten Singflugs vorträgt. Dabei steigt das Männchen in weiten Spiralen bis zu mehreren Dutzend Metern hoch in den Himmel – oft so weit, dass es nur noch als kleiner Punkt wahrnehmbar ist – und singt dort ununterbrochen für bis zu 15 Minuten (!). Damit grenzt das Männchen in der Paarungszeit im Frühling sein Revier ab und lockt Weibchen an.. Im Gegensatz zu der Feldlerche singen die meisten anderen Singvögel sitzend von einer erhöhten Warte aus, oft deutlich kürzer und weniger auffällig.

Halten Sie ab April die Augen und Ohren offen bei Ihrem nächsten Spaziergang! Ihr Gesang ist von Weitem zu hören, doch wer entdeckt sie als Erstes am Himmel?

 

Lebensweise & Ansprüche
Die Feldlerche ist in hohem Maße auf eine offene Landschaft angewiesen, die aus landwirtschaftlich genutzten Flächen besteht. Allerdings sollten diese nicht zu „uniform“ sein, sprich nicht nur aus sehr großflächigen, intensiv genutzten Feldern bestehen. Die Feldlerche braucht Abwechslung, z.B. durch Streifen zwischen den Feldern, wo Gräser und Kräuter stehen, sogenannte „Ackerraine“, oder Teile auf den Äckern, die eine Zeit lang nicht bewirtschaftet werden und „brach“ liegen. Auch auf licht eingesäten Äckern und sehr mageren, nährstoffarmen Wiesen mit niedrigwüchsiger Vegetation kann die Feldlerche vorkommen.

Sie braucht die oben genannten Elemente und Rückzugsräume, um ihr Nest in Ruhe anlegen zu können. Denn sie legt ihr Nest am Boden an, sie ist ein sogenannter Bodenbrüter.

 

Gefahren für die Feldlerche
Da die Feldlerche ihr Nest direkt am Boden in offenen, ungestörten Flächen baut, sind landwirtschaftliche Arbeiten (Pflügen, Düngen oder Ernten) während der Zeit, in wo sie die Eier ausbrütet, eine erhebliche Bedrohung für ihre Gelege und Jungvögel.

Die heutigen landwirtschaftlichen Praktiken sehen wenig Ruhepausen auf den Flächen vor – sogenannte Brachen. Hier könnte die Feldlerche in Ruhe brüten, doch solche Flächen gibt es eben fast nicht mehr. Ein Problem ist auch, dass die ungestörten Ränder zwischen den einzelnen Parzellen verschwinden, wenn die Parzellen größer werden und zusammengelegt werden.

Hinzu kommt, dass die Flächen sehr einheitlich genutzt werden, sprich auf den meisten Feldern zur selben Zeit die gleichen Kulturen angebaut werden. Deshalb erfolgen die Arbeiten dazu auch im gleichen Zeitraum, d.h. die Feldlerche und andere Tiere können nicht von einem Feld auf das andere ausweichen. Auf den meisten Feldern werden auch Pestizide eingesetzt, die die Kulturpflanzen vor Schädlingen schützen sollen und unerwünschte Beikräuter vernichten sollen – damit wird aber auch die Vielfalt von unproblematischen Pflanzen und Insekten beeinträchtigt. Und die Feldlerche findet keine Nahrung mehr.

 

Verbreitung in Luxemburg
In Luxemburg war sie früher sehr häufig – in den 1960er-Jahren gab es rund 55.000 Brutpaare, doch infolge der oben genannten Entwicklungen der Land(wirt)schaft sind es heute nur noch etwa 5.000. Deshalb steht sie auch auf der Roten Liste, das heißt, sie ist gefährdet.

 

 

 

 

Möchten Sie der Feldlerche helfen?

  1. Unterstützen Sie einen landwirtschaftlichen Betrieb, der seine Felder möglichst wenig mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt – zum Beispiel einen luxemburgischen Biobetrieb. Dort findet die Feldlerche mehr Nahrung.
  2. Melden Sie eine Feldlerche, die Sie beobachten, über die App iNaturalist. Sie können ihren Gesang ganz einfach aufnehmen und hochladen. So helfen Sie mit, die Feldlerchen-Populationen in Luxemburg zu überwachen.

Mehr Infos zu der Feldlerche beim NABU

 

 

⇒ Sind Sie interessiert an weiteren Episoden? Hier geht es zur Kampagne