Naturschutz Land- und Forstwirtschaft
  • Print Friendly


Nach enttäuschender Glyphosat-Abstimmung auf EU-Ebene : Luxemburg braucht kurzfristig eine nationale Exit-Strategie und Reduktionsziele für Pestizide!

Auf EU-Ebene wurde heute die Zulassung der Verwendung von Glyphosat mehrheitlich um 5 weitere Jahre verlängert: eine beschämende Entscheidung, die ohne Zweifel von zahlreichen BürgerInnen sehr kritisch gesehen wird! Hier entpuppten sich die Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten und auch die EU-Kommission erneut als verlängerter Arm von Multinationalen, die bewusst die Gesundheit der Menschen sowie die Umwelt und Natur gefährden !

Dass sich die Taktik von Firmen wie Monsanto durchgesetzt hat, mit Lügen und Scheinstudien die Meinung zu beeinflussen, ist äußerst alarmierend und zugleich beschämend für die EU. Vertrauen der BürgerInnen in die EU und ihre Institutionen aufzubauen sieht anders aus! Zu Recht stellt sich nun mehr die Frage, wen und vor allem wessen Interessen die Europäische Union eigentlich vertritt?

Desto konsequenter und kohärenter sollte Luxemburg jetzt handeln, umso mehr sich unser Land, wie auch u.a.Frankreich, für einen Glyphosat-Ausstieg ausgesprochen hat!

Informationen des Mouvement Ecologique nach, beabsichtigt das Landwirtschaftsministerium demnächst endlich den Entwurf eines nationalen Aktionsplanes “Pestizide” vorzulegen. Dieser muss anschlieβend im Regierungsrat diskutiert werden.

Nachdem Landwirtschaftsminister Fernand Etgen – nach Absprache mit Umweltministerin Carole Dieschbourg und Gesundheitsministerin Lydia Mutsch – wiederholt auf europäischem Niveau für einen Ausstieg aus Glyphosat stimmte, gilt es jetzt diese Einstellung auch national, mit verbindlichen Zielen und Strategien weiter voranzutreiben.

Dies bedeutet im Klartext:

  • Im Luxemburger Aktionsplan “Pestizide” muss eine deutliche “Exit-Strategie” aus der Glyphosat-Anwendung verankert werden! SOFORT müssen Alternativen gefördert werden und der phasenweise Ausstieg auf nationaler Ebene sichergestellt werden. Bereits für das kommende Jahr sollen konkrete erste diesbezügliche Schritte festgeschrieben werden damit die Landwirte bei einem voraussichtlich zukünftigen Verbot von Glyphosat dementsprechende Alternativen zur Verfügung stehen; ein Verbot des Einsatzes von Glyphosat auf öffentlichen Flächen und des Verkaufs von glyphosathaltigen Herbiziden an Privatleute, müsste sofort erfolgen.
  • Gleichzeitig sollten konkrete nationale Indikatoren mit klaren Reduktionszielen im Aktionsplan verankert werden. Ein Aktionsplan ohne quantifizierte Ziele riskiert eine Art zahnloser Tiger zu werden.

 

Die EU hat mit ihrer Entscheidung von heute erneut an Glaubwürdigkeit verloren. Wenn die Luxemburger Haltung in Sachen Glyphosat ihrerseits allerdings glaubwürdig bleiben soll, dann muss unser Land nun konsequent seine nationale Verantwortung übernehmen!