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Wéi eng Zukunftsperpektiven fir d’Landwirtschaft – wéi Landwirtschaft an Naturschutz zesumme bréngen – eng éischt Gespréichsronn mat der Ministesch Martine Hansen

 

Der Mouvement Ecologique hatte rezent einen anregenden zweistündigen Austausch mit Landwirtschaftsministerin Martine Hansen und ihren Beamten.

 

Zu Beginn der Unterredung, welches die erste seit Amtseinführung der Ministerin war, wurde kurz über die generelle Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik gesprochen. Der Mouvement Ecologique bedauerte in diesem Zusammenhang, dass auf dem rezent stattgefundenen Landschaftstisch scheinbar nicht über die grundsätzliche Orientierung der Luxemburger Landwirtschaftspolitik diskutiert wurde.

 

Dabei wäre dies nach Ansicht des Mouvement Ecologique dringend geboten. Es wäre die Frage, ob die Landwirtschaft weiterhin unter dem Druck des Weltmarktes, des „immer größer“ stehen solle, oder ob nicht neue Perspektiven für eine mittelständische Landwirtschaft geschaffen werden müssten. Außerdem war die Diskussion nach Ansicht des Mouvement Ecologique zu kurz gegriffen, da die Landwirtschaftspolitik scheinbar auf „prozedurale“ Probleme, auch aufgrund von Naturschutzvorgaben, begrenzt worden wäre. Diese bestünden sonder Zweifel und müssten auch angegangen werden. Aber parallel müsse doch auch darüber diskutiert werden, dass die heutige Orientierung der Landwirtschaftspolitik maßgeblich zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen beiträgt.

 

Jedwede Diskussion über die Gestaltung der Landwirtschaft müsse deshalb auch die Frage beinhalten, wie die Landwirtschaftspolitik gestaltet werden muss, und im Besonderen die Biodiversität und Wasserqualität erhalten bleiben. Gerade dies wären doch zentrale Herausforderungen. Es sei nicht ohne Grund, dass das Aussterben der landwirtschaftlichen Betriebe parallel zum Verlust der Biodiversität erfolge. Es seien dringend neue Zukunftsperspektiven für Landwirt:innen im Respekt der natürlichen Lebensgrundlagen geboten. Es wurde darauf hingewiesen, dass in Deutschland das Modell der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ relativ erfolgreich funktioniere, wo Vertreter:innen u.a. aus Natur-, Umweltschutz und Landwirtschaft zusammen an einem Tisch sitzen.

 

Die Landwirtschaftsministerin betonte, dass es beim Landwirtschaftstisch vor allem darum ging, die akuten Probleme anzugehen, so z.B. die Probleme beim Bauen in der Grünzone, die Ammoniak- und Nitratproblematik, die Vorschriften in Wasserschutzgebieten, sowie kurzfristige Anpassungen im Agrargesetz und dass der Landwirtschaftstisch zum Ziel hat, sich themenorientiert und praxisnahe mit den Vertretern der Landwirtschaft auszutauschen.

 

Dies ist aus der Sicht des Mouvement Ecologique z.T. nachvollziehbar. Allerdings, so das Anliegen, wird auch die Biodiversitätskrise als akut gesehen. Es besteht der Wunsch, dass diese Aspekte weitaus mehr in einem weiteren Landwirtschaftstisch, der mehr Akteure umfasse, diskutiert werden könne.

 

Den gesamten Bericht finden Sie in den Downloads hier.

 

 

23.05.2024