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Nohalteg Landwirtschaft ganz no a gräifbar. 2 move. Events déi eng spannend Siicht op d‘Landwirtschaft erméiglechen.

Der Zusammenhang zwischen unseren Essgewohnheiten, der Landwirtschaft und der Biodiversität stand im Zentrum zweier Ausflüge von move. Mit dem Thema Ernährung hat sich move. bereits aus den verschiedensten Blickwinkeln beschäftigt, stets mit dem Ziel ein möglichst vollständiges Bild davon zu bekommen, wie sich unsere individuellen Konsumentscheidungen, sowie die politischen Entscheidungen auf
unsere Zukunft und die des Planeten auswirken. Am 22. und 23. November standen einerseits das Grundnahrungsmittel Brot und andererseits der Landverbrauch der Lebensmittelproduktion im Fokus.

2000m2, ein Projekt das unseren Landverbrauch sichtbar macht. Was es mit diesen 2000 Quadratmetern auf sich hat, konnte move.bei der Besichtigung des Projektfelds hinter dem ‚Haus vun der Natur‘ der befreundeten Organisation Natur & Ëmwelt in
Kockelscheuer erleben. Teilt man die gesamte Ackerfläche unseres Planeten durch die rund 7,8 Milliarden Menschen, stehen jedem einzelnen von uns 2000 Quadratmeter zur Verfügung. Dies bedeutet, dass auf diesen 2000 Quadratmetern alles wachsen muss, was wir konsumieren. Hauptziel des Projektfelds ist diese doch recht vage Zahl greifbar zu machen. So wird aufgezeigt, wie unsere Ernährungsgewohnheiten nicht nur einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, sondern auch auf Boden, Luft und Wasser haben.
Gemeinsam mit Mathieu Wittmann und Elisabeth Kirsch von Natur & Ëmwelt besichtigte move. das Projektfeld, welches von Co-Labor, der IBLA und Natur & Ëmwelt gemeinsam bewirtschaftet wird und war beeindruckt davon wie groß 2000 Quadratmeter tatsächlich sind, wenn man auf dem Feld steht.

Umso überraschender ist es deshalb zu erfahren, dass jeder Luxemburger im Durchschnitt einen Landverbrauch von 3700 Quadratmetern
hat, also fast das Doppelte dessen was uns eigentlich zusteht. Unser aktueller Konsum ist also nicht nur das Gegenteil von nachhaltig, sondern wir beanspruchen auch Ackerfläche, welche eigentlich anderen Menschen zustehen würde. Auch die Aufteilung des Felds überraschte: Die Hälfte der Fläche ist für die Produktion von Tierfutter reserviert, um unseren Konsum an tierischen Produkten zu decken. Das restliche Feld ist in veschiedene Bereiche unterteilt, wie etwa Obst, Schalenfrüchte, Getreide, Kartoffeln oder aber auch Fett- und Zuckerpflanzen. Der Grund warum nicht die ganze Fläche mit Obst und Gemüse bepflanzt wird liegt vor allem darin, dass die Umwidmung vieler Grünflächen hier in Luxemburg schlichtweg unmöglich und auch kontraproduktiv für den Klimaschutz wäre, da in diesen Grünflächen signifikante Mengen an Treibhausgasen gespeichert sind. Eine detaillierte Beschreibung des Projekts findet sich auf der Website: www.2000m2.lu

Film „Brot“, Backkultur oder milliardenschwere Industrie? In direkter Verbindung zur Besichtigung des 2000m2-Projektfelds stand der Kinoabend den move. am 22. Oktober im Ciné Le Paris in Bettemburg organisierte. Nach einer einstündigen Diskussionsrunde über den aktuellen Stand der Kampagne für nachhaltigere Schulkantinen, sowie die Frage wie move. an diesem Thema weiterarbeiten soll, wurde der Film „Brot“ des österreichischen Regisseurs Harald Friedl gezeigt. Der Film setzt sich mit den großen Unterschieden handwerklicher und industrieller Lebensmittelproduktion auseinander und geht der Frage auf den Grund, welche Auswirkungen die jeweilige Produktionsform auf unsere Gesundheit und die der Natur hat. Wie schädigend die industrielle Produktion oft ist, wird erst bewusst, wenn man sich mit den Inhaltsstoffen auseinandersetzt. Dank seiner eindrucksvollen Bilder und den starken Kontrasten – etwa zwischen der Produktionshalle der größten deutschen Systembäckerei Harry-Brot deren Geschäftsführer im Interview über marktgesteuerte Bedürfnisbefriedigung spricht und der handwerklichen österreichischen Biobäckerei Öfferl, deren Inhaber über den Gesang der Kruste und die Individualität der Teige spricht, schafft es der Film den Zuschauer auf den Kulturkampf aufmerksam zu machen, in dessen Zentrum unsere Ernährung steht.

Für move. waren beide Ausflüge eine wunderbare Gelegenheit noch einmal in geselliger Atmosphäre zusammenzukommen und einen etwas anderen Blickwinkel auf ein Thema zu werfen, an welchem bereits seit längerem intensiv gearbeitet wird. Mit neuen Ideen und viel Motivation will move. auch in der aktuellen Corona-Situation ein Bewusstsein dafür schaffen, welche Auswirkungen unserer Lebensmittelproduktion hat und warum nachhaltige Schulkantinen einen echten Impakt machen würden.