Kompensierungsmaßnahmen vereinfachen und effizienter gestallten – Für die Betroffenen sowie aus Naturschutzsicht

Während der vergangenen Jahre – und auch im Rahmen des Wahlkampfes – wurden immer wieder Probleme thematisiert, die mit dem heutigen Kompensierungssystem von Eingriffen in die Natur verbunden sind. Dies z.T. auch auf recht polemische Art und Weise.

Bei dem System der Kompensierungen geht es darum, dass Eingriffe in die Natur – der Verlust von Natur – durch Gebäude oder sonstige Infrastrukturen an anderer Stelle wieder „kompensiert“ werden müssen.

Das Prinzip ist wichtig. Denn würden die zahlreichen Eingriffe durch den Menschen nicht kompensiert, wäre der Verlust an Arten und Natur noch weitaus schlimmer.

Aber: das heutige Kompensierungssystem birgt zahlreiche Probleme, vor allem auch dann wenn Projekte im Bauperimeter durchgeführt werden. Zu aufwendige Studien sind auch für kleine Projekte  notwendig, es wird z.T. an falschen Stellen kompensiert usw. usf. Der Mouvement Ecologique hat diese Probleme seit Jahren thematisiert, ohne dass Verbesserungen durchgeführt wurden.  Positiverweise hat Umweltministerin Joëlle Welfring noch im September dieses Jahres wichtige Abänderungen geplant und ein entsprechendes Gesetzesprojekt deponiert, aber das erfolgte leider sehr spät.

In den Wahlprogrammen sowohl der CSV als auch der DP wurde das Kompensationssystem grundsätzlich in Frage gestellt. Auch der Tenor in öffentlichen Debatten ging z.T. in diese Richtung.

Der Mouvement Ecologique hat deshalb im Rahmen der Koalitionsverhandlungen erneut Lösungsvorschläge für heutige Probleme auf den Tisch gelegt.

Das Kredo: Die Probleme müssen und können behoben werden. Aber sie dürfen nicht grundsätzlich bei Seite geschoben werden! Ansonsten verlieren wir zuviel Natur – und auch zu viel Grün für die Menschen. Nicht zuletzt muss EU-Recht respektiert werden.

Dies wäre in Zeiten der Klimaveränderung und der Aufhitzung der Ortschaften nicht hinnehmbar!

Die Art und Weise, wie diese Frage im Koalitionsabkommen der neuen Regierung geregelt werden wird, ist ein erster Testfall aus ökologischer Sicht für die neue Regierung. Angesichts der Bedeutung des Themas sei die ausführliche Stellungnahme an dieser Stelle veröffentlicht.

Die gesammte Stellungnahme finden Sie im Downloadbereich!

09.11.2023