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Oekofoire 2013 – erneut ein Publikumsmagnet

Auch wenn es die Oekofoire nun schon über ein Vierteljahrhundert gibt, so hat Sie nicht an Attraktivität verloren. Trotz gutem Wetter zog es über 13.500 Besucher in die Messehallen auf dem Kirchberg, wo rund 190 Aussteller, die die strengen Teilnahme-Kriterien erfüllt haben, ihreProdukte für den Alltag vorstellten: Vom Bauen und Wohnen, Heizsystemen, erneuerbaren Energien, Ernährung, Möbel, Spielzeug, Kosmetik, Buchhandel über Medien, Textilien, Schuhen, Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft bis hin zu Kunsthandwerk sowie Mobilität, Reisen und Freizeit.

Die Oekofoire wurde auch dieses Jahr von Blanche Weber, Präsidentin des Mouvement Ecologique und Théid Faber, Präsident des Oekozenter Pafendall eröffnet und fand gerade in der Vorwahlzeit einen regen Anklang vor einem breiten Publikum aus Politikern, Vertretern der verschiedenen  Ministerien und Verwaltungen, aber auch Interessenten aus der Zivilgesellschaft und von ONG’s.

Blanche Weber ging in ihrer Rede auf die Bedeutung der Gestaltungskraft von Politik ein und stellte die Frage, inwiefern Politik heute überhaupt die richtigen Akzente für eine nachhaltige Gestaltung des Landes setzt. Ein neues Verständnis Staat – BügerInnen sei dazu notwendig. Zudem müsse das allererste Ziel von Politik der Erhalt der Lebensgrundlagen sein. Höchst problematisch sei nach Ansicht des Mouvement Ecologique, dass statt sich diesen Grundfragen zu stellen, derzeit im Wahlkampf vor allem wieder das Wachstumsdogma angepriesen würde, obwohl dieses doch weder sinnvoll noch machbar sei. Des Weiteren sprach Blanche Weber deutliche Worte betreffend die anstehende « simplification administrative » und forderte in aller Deutlichkeit, dass in der nächsten Legislaturperiode nicht erneut ein grosses Nachhaltigkeitsministerium geschaffen werde. Notwendig sei vielmehr ein Ministerium für nachhaltige Entwicklung, Klima, Energie und Umwelt.

Auch Théid Faber thematisierte in seiner Darlegung die Bedeutung der politischen Teilnahme der Zivilgesellschaft. Ein anderes Demokratie-Verständnis sollte nicht nur durch die Stärkung der Rolle der Zivilgesellschaft erreicht werden, sondern erfordere ebenfalls eine andere Gewichtung der politischen Bildung im Schulunterricht im Sinne einer “Education citoyenne”. Bildungseinrichtungen müssten sich wieder vermehrt der Gesellschaft öffnen.

Dass die Zivilgesellschaft durchaus an Mitwirkung interessiert ist, davon zeugte auch die Oekofoire 2013: So fand die Umfrage zu zentralen Fragen der Politikgestaltung und deren Prioritäten (dies bewusst im Vorfeld der Wahlen) eine rege Teilnahme.

Auch vor dem Stand mit den Bauberatungen des Oekozenter Pafendal sammelte sich ein interessiertes Publikum. Gerne angenommen wurde auch das Forum, bei dem unterschiedliche Fachleute eine kompetente Beratung zu Themen wie Energiesparen sowie Ernährung und Umwelt gaben. Das Kochduell „Moustriwwel, Knuppekoulen a Co“ sowie die Kochshows “Frëscht Geméis aus eise Gäert – einfach, awer gutt!“ der Meco-Köchin Lydie Muller-Philippy, die die Vielfalt der vegetarischen und veganen Vollwertküche unter Beweis stellten, waren richtige Besuchermagneten.

Mit gleichen Besucherzahlen wie im Vorjahr, ist der Mouvement Ecologique mit dem Ergebnis der Oekofoire 2013 sehr zufrieden. Aber auch die Aussteller mit ihren Produkten sowie zahlreiche Organisationen aus dem Sozial- und Umweltbereich, die ihre Projekte am Beispiel von kreativen Workshops und kon­kreten Aktionen vorstellten, waren – wie erste Umfragen ergaben – zufrieden und sogar zu einem breiten Teil sehr zufrieden.