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Gute Lebensmittel, Gute Landwirtschaft – Jetzt!

Wir, die unterzeichnenden Organisationen, sind davon überzeugt, dass die bisherige Agrarpolitik der EU gescheitert ist, da sie derzeit nur im Interesse Weniger, aber zum Nachteil der Mehrheit der Bevölkerung, der Bäuer*innen und des Planeten wirkt.

Der Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssektor der EU trägt direkt zur verschwenderischen Nutzung begrenzter globaler Ressourcen bei und schadet der Umwelt, indem er Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Überfischung, Entwaldung, Bodenerosion, Wasserknappheit sowie Wasser- und Luftverschmutzung vorantreibt. Industrielle Landwirtschaft, die weitgehend von Importen abhängig ist und einen großen Teil zu globalen Antibiotikaresistenzen beiträgt, wurde auf Kosten der Einkommen der Landwirt*innen, von Arbeitsplätzen in den ländlichen Räumen Europas sowie von Menschenrechten, gerechten Arbeitsbedingungen und Lebensgrundlagen in Ländern des Globalen Südens gefördert. Landwirt*innen stehen vor der Entscheidung zwischen Bankrott und weiterer Intensivierung. Bäuer*innen, die glaubwürdige Alternativen wie etwa biologische Landwirtschaft und Landwirtschaft nach agrarökologischen Prinzipien praktizieren, stehen weiterhin im Abseits, weil ein „Weiter wie bisher“ begünstigt wird. Gleichzeitig finden sich extreme Unterernährung, steigende Fettleibigkeit und ungesunde Ernährung unter den häufigsten Krankheits- und Todesursachen in Europa und weltweit.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU hat durch die Förderung agroindustrieller Produktionsmethoden und globaler Warenketten zu diesem gescheiterten Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssektor beigetragen. Um die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals / SDGs) der Vereinten Nationen zu erreichen und um ihre Pflichten innerhalb des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, muss die EU radikale Reformen an der GAP und den angrenzenden Politikbereichen vornehmen. Ein faireres, nachhaltigeres und widerstandsfähigeres System wird dringend benötigt. Die unterzeichnenden Organisationen fordern eine tiefgreifende Transformierung des EU-weiten Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssektors, basierend auf folgenden Grundsätzen:

  • Faire und vielfältige Nahrungsmittelwirtschaft: Sicherstellung gerechter Arbeitsverhältnisse und eines angemessenen Einkommens für Bäuer*innen; Vereinfachter Zugang zu landwirtschaftlicher Fläche zur nachhaltigen Bewirtschaftung durch Bäuer*innen; Förderung von kurzen Warenketten und nachhaltiger Beschaffungspolitik; Zugang zu qualitativ hochwertigen Produkten für alle Konsument*innen; Verhinderung negativer Auswirkungen auf das Recht auf Nahrung und die Lebensgrundlage von Kleinbäuer*innen im Globalen Süden.
  • Eine gesunde Umwelt sowie ein Nahrungsmittel- und Landwirtschaftsssektor, der das Tierwohl fördert: Abschaffung von schädlichen Subventionen; Anerkennung und Förderung sozialer und umweltfreundlicher Produktion; Erhaltung der Biodiversität und Verhinderung von weiterem Biodiversitätsverlust; Förderung der Erhaltung und aktiven Nutzung genetischer Vielfalt; Freihaltung landwirtschaftlicher Produktion von umweltschädlichen synthetischen und chemischen Pestiziden und mineralischen Düngemitteln; Prävention und Minimierung von Lebensmittelabfällen in allen Abschnitten der Lebensmittel- Warenkette; Stopp von Nahrungs- und Futtermittelimporten, die in Verbindung zur Waldrodung stehen; Sicherstellung von Tiergesundheit und Tierwohl; Umbau der bestehenden industriellen Viehzucht hin zu extensiveren Alternativen, bei denen Tiere nicht als Ware behandelt werden, die eine an die Fläche angepasste Viehbesatzdichte einhält und und auf übermäßigen Antibiotikaeinsatz verzichtet; Radikale Reduktion der Schadstoffemissionen der Landwirtschaft und Übergang zu einem resilienten Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssektor.
  • Förderung von Gesundheit und Wohlergehen der Bevölkerung: Sicherstellen eines Angebots, das nahrhafte, saisonale, lokale, kulturell adäquate und bezahlbare Ernährung fördert; Anregung zur Reduktion des Konsums tierischer Produkte; Stärkung des Bewusstseins der Bevölkerung für die Auswirkungen ihres Konsumverhaltens auf ihre eigene Gesundheit, auf Bäuer*innen, Tiere und die Umwelt ; Vermeidung negativer gesundheitlicher Auswirkungen landwirtschaftlicher Praktiken auf Bäuer*innen, Landarbeiter*innen und der ländlichen Bevölkerung.
  • Ein verantwortungsvolles, demokratisches Nahrungsmittelsystem mit partizipatorischer Steuerung und Ermächtigung der Bürger*innen: Einbeziehung der Bevölkerung in transparente Entscheidungsfindungsprozesse; Verhinderung von übermäßigem Einfluss von Konzernen auf die Entscheidungsfindung; Stärkung lokaler Gemeinschaften, um die genannten Veränderungen voranzutreiben.

Wir setzen uns aktiv dafür ein, gemeinsam mit Landwirt*innen, Bürger*innen, Parlamentariern und Regierungsmitgliedern, echte Veränderungen zu erreichen. Daher appellieren wir an die Institutionen der EU und die nationalen Regierungen, die Rolle und Ausrichtung der EU- Agrarpolitik zu überdenken und die oben genannten Grundsätze als Basis für den Reformprozess der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 zu nutzen.

 

Liste der Unterstützer Oganisationen für das Statement / März 2017

 

EU- und internationale Organisationen

ACT Alliance EU

ActionAid

Agricultural and Rural Convention

Arche Noah

Bee Life European Beekeeping Coordination

BirdLife Europe

CEEweb for Biodiversity

ClientEarth

Climate Action Network Europe

Compassion in World Farming

Corporate Europe Observatory

Euro Coop

Eurogroup for Animals

European Coordination Via Campesina

European Environmental Bureau

European Public Health Alliance

Fair Trade Advocacy Office

Fern

FOUR PAWS / VIER PFOTEN

Friends of the Earth Europe

Greenpeace

Humane Society International/Europe

IFOAM EU – International Federation of Organic Agriculture Movements EU

Pesticide Action Network Europe

Slow Food

Urgenci

WWF

 

Österreich

DKA Austria Hilfswerk der Katholischen Jungschar

Grüne Bäuerinnen und Bauern Österreich

Slow Food Pinzgau

Slow Food Vorarlberg

Umweltdachverband

Welthaus Diözese Graz-Seckau

Belgien

BioForum Vlaanderen

Carbon Market Watch

Natuurpunt

Oxfam-Solidarity

Slow Food Metropolitan Brussels

Voedsel Anders

Bulgarien

Association of Slow Food in Bulgaria

BIOSELENA Foundation for organic agriculture

BSPB/BirdLife Bulgaria

Europe and We

Za Zemiata – Friends of the Earth Bulgaria

Kroatien

Association Kinookus

Tschechische Republik

Czech Society for Ornithology/Birdlife Czech Republic

Slow Food Palava

Dänemark

DOF / BirdLife Denmark

NOAH Friends of the Earth Denmark

Økologisk Landsforening / Organic Denmark

The Danish Society for Nature Conservation

Finnland

Finnish Association for Organic Farming – Luomuliitto

The Finnish NGDO Platform to the EU Kehys

Frankreich

Compassion In World Farming France

Ecologie Développement Durable Démocratie

Fédération Nationale d’Agriculture Biologique

Générations Futures

la ferme Bio de l’Estuaire

Le Ruban Vert

LPO France (BirdLife France)

Mouvement d’Agriculture Biodynamique

Deutschland

Bioland

BUND – Friends of the Earth Germany

Demeter e.V.

Deutscher Naturschutzring

Die Freien Bäcker e.V.

ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau Wormser

Institut für Welternährung- World Food Institute eV. Berlin

NABU Naturschutzbund Deutschland e.V.

Naturland

Slow Food Deutschland e. V.

Slow Food Youth Deutschland

Griechenland

ANTIGONE – Information and Documentation Center on Racism, Ecology, Peace and Non Violence

Argos Animal Welfare Thessaloniki

Ecological Movement of Thessaloniki

Eptapsyhes-Nine Lives

Hellenic Ornithological Society/BirdLife Greece

NatureFriends Greece

No Border Workshop

PROSKALO

Single Ecological Metamorphosis and Mesogeion

Ungarn

Magyar Biokultúra Szövetség

MME/BirdLife Hungary

Slow Food Heves-Mátra

Slow Food Nagykoru

Irland

BirdWatch Ireland

Italien

Aam Terra Nuova

Compassion in World Farming Italy

Consorzio della Quarantina

DEAFAL ONG – Delegazione Europea per l’Agricoltura in Asia, Africa e America Latina

Federazione Pro Natura

FederBio – Italian Federation of Organic And Biodynamic Agriculture

Legambiente Onlus

Lipu – BirdLife Italy

Pesticide Action Network (PAN) Italy

Slow Food Italia

Soleterre ONLUS

Unaapi- Unione Nazionale Associazioni Apicoltori Italiani

Litauen

Latvian Fund for nature

Luxemburg

Action Solidarité Tiers Monde ASTM

Attac Luxembourg

Bio-Lëtzebuerg – Vereenegung fir Biolandwirtschaft Lëtzebuerg  asbl

Caritas Luxembourg

Catholic Church in Luxembourg

etika Initiativ fir Alternativ Finanzéierung

Frères des Hommes

Initiativ Liewensufank asbl

Mouvement Ecologique

natur&ëmwelt a.s.b.l.

SOS FAIM

TERRA – Transition and Education for a Resilient and Regenerative Agriculture

Malta

Breeds of Origin Conservancy

Last Friday of the Month Gourmet

Slow Food Malta

Niederlande

Compassion in World Farming Nederland

Museum Geelvinck

Natuurmonumenten

Slow Food Nederland

Polen

Compassion in World Farming Poland

Slow Food Warsaw

Slow Food Youth Wrocław

Portugal

LPN – Liga para a Protecção da Natureza

SPEA – Sociedade Portuguesa para o Estudo das Aves

Rumänien

Asociația Mai bine

Fundatia ADEPT Transilvania

Slow Food Bucuresti Valahia Gusturilor

Slow Food Tara Silvania, Salaj, Romania

Slow Food Tarnava Mare

Slovakei

Agro-Eko forum

CEPTA – Centre for Sustainable Alternatives

Ekotrend Slovakia

Permakultúra SK

Raptor Protection of Slovakia

Slow Food Pressburg

Slow Food Youth Slovakia

SOS/BirdLife Slovakia

Slovenien

DOPPS-BirdLife Slovenia

Inštitut za trajnostni razvoj – Institute for Sustainable Development

Movement for Sustainable Development of Slovenia – TRS

NEC Notranjska ecological centre, Cerknica

Society for conservation, research and sustainable development of the Dinaric ecosystems – Dinaricum

Umanotera, The Slovenian Foundation for Sustainable Development

Zavod Svibna

Spainien

Asociación Valor Ecológico, CAAE (ECOVALIA)

SEO/BirdLife

Schweden

Swedish Society for Nature Conservation

Großbitannien/UK

Friends of the Earth ENWI

Slow Food England

Slow Food in the UK

Soil Association

Sustain: the alliance for better food and farming