Umweltpolitik
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Flaschenwasser aus Junglinster!? Mouvement Ecologique erhebt Einspruch

In der Gemeinde Junglister soll Quellwasser von einem Privatbetreiber in Flaschen abgefüllt und kommerzialisiert werden. Dafür soll jetzt über eine PAG-Änderung eine „Zone spéciale – embouteillage de l’eau minéral » in Graulinster ausgewiesen werden. Das Projekt konnte bis zum 10. März im Rahmen der öffentlichen Prozedur eingesehen werden.

Der Mouvement Ecologique reichte Einspruch mit u. a. folgenden Argumenten ein:

In der Strategischen Umweltprüfung (SUP) wird zwar erwähnt, dass die Genehmigung zur kommerziellen Nutzung des Quellwassers dem Unternehmen bereits im Jahr 2010 sowie die naturschutzrechtliche Genehmigung zum Bau einer Quellfassung und der Verlegung einer Trinkwasserleitung 2013 erteilt wurden. Beide Dokumente, welche Teil des Projektes sind (denn ohne Wasser braucht es keine Abfüllhalle), lagen in der Prozedur jedoch nicht aus, so dass zentrale Dokument fehlen.

Zudem liegen keine Informationen oder Studien zur Quelle vor, welche für dieses Vorhaben angezapft werden soll.

Vor allem aber fehlen essenzielle Fakten, um die Auswirkungen der Wasser-Entnahme einschätzen zu können: Fakten darüber, nämlich welche Auswirkungen die Entnahme von 140 m3 Wasser/ Tag auf die angrenzenden Ökosysteme haben wird. Auch werden die Umwelt-Impakt Studien auf der zu bebauenden Fläche in der SUP lediglich erwähnt, sie liegen jedoch nicht vor.

Das Fehlen von wesentlichen Dokumenten ermöglicht keine ausreichend faktenbasierte Einschätzung der umweltrelevanten Folgen des Vorhabens. Aufgrund dieses prozeduralen Fehlers ist nach Ansicht des Mouvement Ecologique die öffentliche Prozedur in diesem Dossier zu annullieren.

Sollte sich herausstellen, dass die Entnahme des Quellwassers keinen Impakt auf die angrenzenden Ökosysteme hat und sein Einfangen somit unbedenklich wäre – was bis dato noch nicht erfolgte (!) –  sollte die Gemeinde Junglinster, nach Meinung des Mouvement Ecologique, alles daran setzen, diese Nutzung des Gemeingutes Wasser nicht ausschließlich einem Privatakteur zu überlassen. Dass auch Luxemburg unter den heißen Sommern von 2018-2020 leidet und Wasserknappheit durchaus ein ernst zu nehmendes Thema darstellt ist kein Geheimnis. Die Gemeinde Junglinster wäre auch deshalb gut beraten ihre Grundwasserreserven gut zu hüten und dem Gemeinwohl zur Verfügung zu stellen, anstatt sie zu privatisieren und somit vollends aus den Händen zu geben.

Auf www.meco.lu können Sie den Einspruch des Mouvement Ecologique bezüglich der PAG-Änderung einsehen.

 

 

01.04.22