Mobilität
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Die Unterführung beim Bahnhof Mersch muss attraktiv für Fußgänger und Radfahrer gestaltet werden!

Der Mouvement Ecologique und seine Regionale “Miersch an Emgéigend” hatten rezent im Rahmen der öffentlichen Prozedur Bemerkungen zu einer punktuellen Abänderung des Flächennutzungssplanes (PAG) in Mersch eingereicht.

In erster Linie ging es um die Verbindung zwischen dem Bahnhof und somit dem Zentrum von Mersch, und dem neuen Stadtviertel, das am Standort des Agrozenter entstehen soll. Die dazu geplante Unterführung unter der Eisenbahn wird vom Mouvement Ecologique als unbefriedigend angesehen.

Daraufhin fand am 13. März 2018 eine Unterredung zwischen der Regionale “Miersch an Emgéigend” des Mouvement Ecologique und der Gemeinde Mersch statt. Anwesend waren für die Gemeinde Mersch der Schöffenrat (Michel Malherbe, der Bürgermeister sowie die beiden Schöffen Michel Reiland und Abby Toussaint) sowie der Techniker André Kaluza. Der Mouvement Ecologique war vertreten durch Pierrette Maas, Edmond Haas, Patrick Weyrich sowie Laurent Schaus.

Der Mouvement Ecologique trug seine, im Einspruch formulierten, Argumente noch einmal mündlich vor. Bedauert wurde vor allem, dass bei den aktuellen Planungen die sanfte / aktive Mobilität weitaus weniger zufriedenstellend geregelt sei, als dies beim Gewinnerprojekt des “concours rémunéré” der Fall gewesen sei.

Der Schöffenrat bekräftigte, dass es ein grundsätzliches Einverständnis gibt, was den Stellenwert der aktiven Mobilität betrifft. Die Gemeinde würde sich konsequent dafür einsetzen, die aktive Mobilität bestmöglich ins Projekt einfließen zu lassen. Dabei bedauerte die Gemeinde, dass es immer wieder Probleme bei der Planung und der Umsetzung von, aus ihrer Sicht, wichtigen Aspekten gegeben habe. Die Interessen der Gemeinde wären nicht ausreichend berücksichtigt worden. Als Beispiel wurde der neue Zufahrtsweg vom Kreisverkehr bei der neuen Brücke zum Viertel hin, angeführt. Hier hätte die Strassenbau-Verwaltung, als Bauträger, keinen Radweg eingeplant.

Seitens des Mouvement Ecologique wurde das Hauptaugenmerk auf die neue Unterführung gelegt. Auf einer, im öffentlichen Dossier ausgelegten Skizze sei eindeutig erkennbar, so der Mouvement Ecologique, dass statt der sinnvollen und wichtigen breiten Rampe nur noch Treppen für die Unterführung vorgesehen seien. Nach Ansicht des Mouvement Ecologique kommt dieser Unterführung jedoch eine große Bedeutung zu : sie soll eine bequeme, direkte und sichere Verbindung des Viertels mit dem Bahnhof darstellen. Sowohl Fußgänger wie auch Radfahrer, aber auch Personen mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, sollen einfach und schnell unter den Schienen zum Bahnhof sowie zum Zentrum gelangen können.

Derzeit wäre es nicht möglich die geplante Unterführung in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes auch für Radfahrer zu gestalten, da dies als gefährlich angesehen wird. Der Schöffenrat wies auf den Umstand hin, dass es bereits einen Unfall mit schwerverletzten Radfahrern gegeben hat im Bereich der bestehenden Bahnunterführung nördlich vom Bahnhof Mersch.

Zudem führte die Gemeinde an, der verfügbare Platz für die Ein- und Ausgänge der Unterführung wäre für Rampen nicht ausreichend; ein Argument, das der Mouvement Ecologique nicht teilen konnte. 

Die Gemeindeverantwortlichen erklärten zudem , dass der derzeitige Bus-Bahnhof zum jetzigen Parkplatz hin verlegt respektiv verlängert und qualitativ aufgewertet werden soll. So sollen etwa Bus- und Zugsteige großzügig überdacht werden. 

Zwei Erklärungen für das „Nichtvorhandensein“ der Fahrradrampen sind nach Ansicht des Mouvement Ecologique nachvollziehbar, und zwar jene betreffend die Sicherheit (Trennung von Radverkehr und Fussgänger) und  jene, dass eine weitere M-Box auf der Seite des neuen Viertels entstehen wird. Im Prinzip müsste also niemand das Fahrrad mit zur Seite des Bahnhofes nehmen, es sei denn, man wolle das Fahrrad mit dem Zug transportieren. Es gäbe zudem die Möglichkeit die bestehende Unterführung im Norden des Bahnhofs zu nutzen sowie die künftige, verbesserte Süd-Variante.

Die Gemeinde wies zudem darauf hin, dass auf der Ostseite ebenfalls eine Fahrrad-Verbindung längs der Eisenbahnschienen eingerichtet werden kann. Dieses Vorhaben sei das Resultat einer Unterredung mit Minister François Bausch gewesen.

Derzeit wird an einer Verbindung gearbeitet, die es ermöglichen wird, von der PC15 aus Richtung Berschbach kommend, zu diesem neuen Radweg im Bahnhofviertel zu gelangen. Diese Anbindung soll 3m breit angelegt werden und wird sich akkrobatisch zwischen Pfeilern bzw. Brücken hindurchschlängeln. Nach Ansicht des Mouvement Ecologique stellt diese Variante eher eine Notlösung dar, um die erwähnte „verpasste Radspur“ zu kompensieren.

Wir hoffen aber, dass diese Infrastruktur von den Einwohnern sowie dem allgemeinen Radverkehr angenommen wird. Diese neue Radverbindung würde faktisch die neue Standardanbindung für viele Radler werden, um dann weiter der PC 15 Richtung Pettingen zu folgen. Die Straßenbau-Verwaltung wird die PC15 allerdings nach wie vor durch die Bahnhofstraße führen wollen. Die Gemeinde aber wäre aus Sicherheitsgründen eher dazu geneigt, die neue Achse als offizielle nationale Piste aufzuzeigen. Die neue Trasse der PC15 würde eine Verbesserung gegenüber der heutigen Situation darstellen, da man nicht mehr über die Hauptstraße Richtung Bahnhof radeln muss.

Weitere Themen der Unterredung waren:

  • Der geplante Fahrradweg Mersch-Schoenfels: hier gibt es noch Probleme mit den Besitzverhältnissen
  • Die beabsichtigte «voie de substitution», d.h. dem “Contournement” zwischen dem Mierscherbierg und Beringen :
    der Bürgermeister geht nicht davon aus, dass diese Straße schnell gebaut werden kann, obschon Minister Fr. Bausch Verständnis für die Sichtweise der Gemeinde gezeigt hätte. Auf die Anregung des Mouvement Ecologique hin, als Gegenmaßnahme bzw. als Kompensation die Straße ab Pettingen bis hinter die Wildbrücke für den Durchgangsverkehr zu sperren, reagierte der Schöffenrat verhalten; man könne ein Dorf nicht ohne weiteres abschneiden und außerdem wäre die Gemeinde Bissen damit nicht einverstanden.
  • Die Fahrradweg-Anbindung zwischen Reckingen und dem Atert-Fahrradweg wäre wohl denkbar, stößt aber auf Widerstand bei einem Eigentümer

Der Mouvement Ecologique wird mit Interesse und soweit es möglich ist, die weiteren Planungen verfolgen in Bezug der verkehrstechnischen Gestaltung rundum den Bahnhof Mersch.