Dem Client eng Stëmm ginn bei der Reorganisatioun vum ëffentlechen Transport

Die Organisation des öffentlichen Transportes, und vor allem die Einbindung der BürgerInnen bei dessen Organisation, prägten die Arbeit des Mouvement Ecologique in den vergangenen Wochen besonders. Einerseits wurde zum ersten Mal die facebook-Seite «Kriss de nach e Bus / Zuch fir op d’Schaff» ausgewertet. Immerhin sind hier mittlerweile 400 Personen «Mitglied». Und andererseits fand eine Unterredung mit Nachhaltigkeitsminister C. Wiseler sowie eine öffentliche Konferenz zum Thema statt.

Interessante Unterredung mit Nachhaltigkeitsminister C. Wiseler

Ausschließlich zum Thema der Organisation des öffentlichen Transportes fand eine Unterredung mit C. Wiseler statt. Auslöser der Sitzung war die Ankündigung der Regierung, das Busnetz reorganisieren zu wollen. Der Mouvement Ecologique ist der Überzeugung, dass eine Reorganisation sicherlich sinnvoll und notwendig ist. Jedoch: dies darf nicht unter Spardruck erfolgen, sondern mit dem Ziel, in erster Linie einen besseren Dienst am Kunden zu gewährleisten. Deshalb gälte es denn auch die heutigen und die potentiellen Kunden in die Reorganisation einzubinden, denn nur sie wisssen,“wo der Schuh drückt“.

Der Minister legte dar, dass die Reorganisation auch erfolge, da ein erheblicher Bedarf an zusätzlichen Bussen, besonders im Schülerverkehr, besteht. Dieser Ausbau würde aber bedingen, dass weniger ausgelastete Linien in Frage gestellt werden können.

Derzeit würde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, die neben einer Erfassung des Angebotes auch auf folgende Aspekte eingeht: wie sind die Buslinien ausgelastet? Inwiefern sind sie komplementar oder stehen in Konkurrenz zum Zug u.a.m.? Diese statistische Analyse würde aller Voraussicht nach im September abgeschlossen und dann zuerst den Gemeinden, sowie in einer zweiten Phase, der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Aufgrund dieser Analyse würde derzeit – definitive Resultate liegen aber noch nicht vor – darüber nachgedacht etwa 30 Buslinien zu reduzieren / abzuschaffen, die weniger als zu 4% ausgelastet sind.

Der Mouvement Ecologique begrüsste, dass endlich eine systematische Erfassung des Angebotes und der derzeitigen Nutzerzahlen erfolgte. Dies hätte bereits seit Jahren erfolgen müssen, insofern wäre das absolut positiv zu werten. Darüber hinaus setzte sich der Mouvement Ecologique aber vor allem für folgende Punkte ein:

  • Es wäre wichtig, dass Ziele der Organisation des öffentlichen Transportes definiert werden. Z.B. das Grundrecht auf die Mobilität mittels öffentlichem Transport usw. Es wäre ebenfalls wichtig, einen Konsens über diese Ziele mit Qualitätskriterien herzustellen, bevor eine Entscheidung getroffen werden würde.
  • Entschieden stellte sich der Mouvement Ecologique dagegen, dass einzelne Linien isoliert abgeschaffen werden sollten. Die Reorganisation müsse ein Ganzes ergeben…  Deshalb sollen keine isolierten Maßnahmen getroffen werden.
  • Ausserdem müsste die rein quantitative Bestandsaufnahme durch eine qualitative Analyse ergänzt werden. Und dies könne nur geschehen, wenn die heutigen und die potentiellen Kunden befragt werden: Welche Verbesserungen wären notwendig, u.a. betreffend die Taktgestaltung, Verknüpfung mit der Bahn, Trassenführung ….? Warum werden einzelne Linien weniger genutzt? Könnten sie verbessert werden?

Der Minister legte dar, es gäbe derartige Qualitätskriterien, sie würden dem Mouvement Ecologique zugestellt. Er sähe jedoch einen Zeitdruck, einzelne Linien zu verstärken und entsprechend auch einige andere zu streichen. Dies wolle er Ende des Jahres in die Wege leiten. Er sei aber offen, um die Kunden stärker in die weitergehendere Reorganisation einzubinden. Wie dies erfolgen könne, könne er aber noch nicht sagen.

 

Lesen Sie hier das Schreiben an Minister Claude Wiseler.