Angesichts immer neuer Katastrophen – zukünftige Regierung muss klimapolitische Kohärenz zu ihrer Priorität machen

Nach Hurrikan Sandy in den USA 2012 und nach den gravierenden Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa diesen Sommer, haben die zerstörerische Kraft des Taifuns "Haiyan" und das unendliche Leid der Bevölkerung auf den Philippinen die Welt erneut schockiert – und die möglichen Folgen des globalen Klimawandels aufgezeigt.  

"Stoppt den Wahnsinn!" rief ein philippinischer Delegierter auf der aktuellen Welt-Klimakonferenz in Warschau seinen Kollegen aus fast 200 Staaten zu. Die Welt müsse endlich einen Vertrag beschließen, der den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch einschränkt, damit die Klimaerwärmung aufhört. Denn die Experten sehen einen Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und der Gewalt, die Wirbelstürme entfesseln können. "Solche Stürme sind in den letzten drei Jahrzehnten häufiger geworden, und Klimamodelle lassen eine weitere Verstärkung für die Zukunft erwarten", warnt Stefan Rahmstorf vom PIK (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung). Das bestätigen auch die Studien vieler anderer Wissenschaftler, zusammen gefasst im kürzlich veröffentlichten Bericht des Weltklimarats IPCC.

Der Mouvement Ecologique richtet deswegen einen dringenden Appell an die zukünftige Regierung unseres Landes, eine kohärente Klimapolitik zur Priorität der nächsten 5 Jahre zu machen.

Übergeordnetes Ziel der Politik muss es sein, den extrem hohen Pro-Kopf Ausstoss an Treibhausgasen hierzulande drastisch zu reduzieren, anstatt sich weiterhin auf eine angeblich atypische Situation und den Einkauf von Emissionszertifikaten im Ausland zu berufen.

Dies bedeutet einerseits, die nationalen Klima- und Energiepolitiken mit all ihren Facetten zusammenzuführen, die Kompetenzen in einem Ministerium zu bündeln und die zuständigen Verwaltungen auf allen Ebenen zu stärken.

Das bedeutet andererseits, sich auf europäischer und internationaler Ebene, vor allem im Rahmen der luxemburgischen EU-Präsidentschaft 2015 – also in der letzten Phase der Ausarbeitung des Kyoto-Nachfolgeprotokolls – für ambitiöse globale Klimaschutzziele stark zu machen. Luxemburg und Europa müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen.

Denn wenn die Weltgemeinschaft den Klimawandel noch in einem erträglichen Ausmaße halten will, muss der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55% und bis 2050 um mindestens 85% reduziert werden. Auch und vor allem bei uns!

Die Klima- und Energiepolitik der neuen Regierung muss diesen Zielen gerecht werden, ohne Wenn und Aber!