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Alles op de Vëlo Spezial: De Vëlosverkéier endlech eescht huelen a Problemer reell ugoen – Leit bedeelegen!

Neben dem „zu Fuß gehen“, ist der Fahrradverkehr die absolut umweltfreundlichste Art der Fortbewegung und muss somit zumindest den selben Stellenwert bekommen, wie der motorisierte Verkehr. Kein Verkehrsplaner würde eine Autobahn planen, die in einem Feldweg endet – bei Fahrradwegen findet man jedoch auch heute noch die kuriosesten Planungen und Wegführungen.

Auch die Schwachstellen der Fahrradinfrastrukturen in Luxemburg sind grundsätzlich hinlänglich bekannt: Fehlende oder unterbrochene und unsichere Radwege, fehlende Kennzeichnungen u.v.a.m.

Seit Jahren fordern deshalb Organisationen und zahlreiche Bürger*innen Verbesserungen ein. Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten gingen erneut Menschen auf die Straßen, um sich für bessere Bedingungen für das Fahrrad einzusetzen.

Mit seinem Projekt „Alles op de Vëlo Spezial“, das 2020 als Alternative zum beliebten „Alles op de Vëlo am Mamerdall“ entstanden ist, möchte der Mouvement Ecologique seinen Beitrag leisten, um dem Fahrrad (und dem Fußverkehr) immer mehr zum Durchbruch zu verhelfen.

Die Idee die dahinter steckt: Einerseits das Wissen der Menschen zu nutzen, um quer durchs Land positive Beispiele aber auch Schwachstellen zu erfassen. Andererseits aber auch aufzeigen, wie wichtig es ist, bei der Planung Radfahrer*innen und Fußgänger*innen einzubeziehen.

Mit recht bescheidenen Mitteln ist es dem Mouvement Ecologique so gelungen, dass 300 konkrete Verbesserungsvorschläge gesammelt werden konnten: Diese reichen von konkreten Anregungen zur Abflachung von Bürgersteigen an einer bestimmten Stelle bis hin zum Ausbau der Radwege. Derartige Wortmeldungen erlauben es Staat und Gemeinden endlich noch weitaus konsequenter zu handeln!

 „Alles op de Vëlo Spezial“: Interaktive Karte und thematischer Kurzbericht 

Das Projekt  „Alles op de Vëlo Spezial“ war von vorneherein so angelegt, dass alle Anregungen der Teilnehmer*innen gesammelt und den zuständigen Akteur*innen zugestellt werden sollten.

Wegen des Foto- und Videomaterials und der doch sehr konkreten Vorschläge wurde sich für eine doppelte Vorgehensweise entschieden:

  • Zusammenfassung der Anregungen, die eingesendet wurden in einem Kurzbericht, der die zentralen Anliegen der Teilnehmer*innen in thematisch geordneten Kategorien strukturiert darstellt. Diesen finden Sie als PDF hier in den Downloads.
  • Übernahme von allen lokalisierbaren Einsendungen (rund 90%) auf einer interaktiven Karte. Diese erlaubt es, die einzelnen Anregungen zeitgleich räumlich zu verorten.

Bei den Beiträgen handelt es sich demnach nicht um Forderungen, die im Mouvement Ecologique erarbeitet wurden. Damit eine transparente Widergabe aller Meinungen erfolgt (was in einem Beteiligungsprozess von eminenter Bedeutung ist) und um Raum für die Diskussion zu schaffen, hat der Mouvement Ecologique davon abgesehen, die eingesendeten Beiträge zu bewerten.

 

(klicken sie auf das Bild um auf die Interaktive Karte zu gelangen)

 

 

 

 

Anregungen für alle Gemeinden – Warum sich ein Blick auf die Karte lohnt

Auch wenn im Rahmen der Aktion nicht aus jeder Gemeinde eine Anregung eingesendet wurde, lohnt sich jedoch für Jeden ein Blick auf die Karte. Denn die Vielfalt an Anregungen macht den Kopf auf und schärft den Blick für die doch sehr breite Palette an Möglichkeiten, die es gibt, um Verbesserungen im Sinne der Radfahrer*innen durchzuführen.

Zudem stehen einige Stellen repräsentativ für eine ganze Reihe anderer derartiger Punkte im ganzen Land und bieten Verantwortlichen einen guten Überblick über die Themen die Fahrradfahrer*innen bewegen. Stellvertretend für sicherlich noch eine ganze Reihe anderer Stellen im Land zeigen sie auf, dass das Suchen nach Lösungen für wesentlich mehr Fahrradwege und bessere Infrastrukturen – gerade jetzt in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise und wo viele das Fahrrad für sich entdeckt haben  – absolute Priorität haben muss.

Bürgerbeteiligung: Einfache und effektive Methode zur Verbesserung der sanften Mobilität in der Gemeinde

…illlustriert am Beispiel des „Alles op de Vëlo Spezial 2020“ des Mouvement Ecologique

Mit seiner Aktion „Alles op de Velo Spezial“ möchte der Mouvement Ecologique aufzeigen, wie einfach und sinnvoll es ist, die Bürger*innen bei der Planung und Verbesserung der Infrastrukturen für die sanfte Mobilität aktiv einzubinden.

Im PDF in den Downloalds finden sie diesbezüglich Bausteine und weitere konkrete Beispiele.

 

Der Mouvement Ecologique richtet entsprechend auch einen eindringlichen Appell an die politisch Verantwortlichen:

  • Straßen und Plätze in unseren Städten und Ortschaften sollen konsequent zu lebendigen Lebensräumen für die Menschen umgestaltet werden, statt zu reinen Transitstrecken für den Autoverkehr mit seinen Belastungen. Dies bedingt verstärkte bauliche und gestalterische Anreize für ein aktives Straßenleben und somit auch für den Rad- und Fußverkehr und den öffentlichen Transport. Es braucht „Städte und Ortschaften“ für Menschen, lebenswerte Räume die zum Verweilen und sozialen Austausch einladen. Die Förderung des Radverkehrs ist Teil eines solchen Paradigmenwechsel.
  • Die Förderung des Radverkehrs zur obersten Priorität zu erheben und endlich Nägel mit Köpfen zu machen, innerhalb jeder Gemeinde sollte es einen Verantwortlichen für den Rad- und Fußverkehr geben;
  • Radverkehr nicht nur für Freizeitzwecke zu fördern, sondern als Transportmittel für den Alltag ansehen und die Infrastrukturen mit den nötigen Zubringerwege entsprechend auszurichten. Bei diesen Planungen muss auch der Zunahme an Pedelecs und Lastenräder Rechnung getragen werden (Radius, Breite, Vermeiden von engen Kurven,…) ;
  • Eine Verknüpfung der nationalen und regionalen / kommunalen Radwege sicherzustellen und über eine regionale Zusammenarbeit zwischen Gemeinden ein zusammenhängendes Radwegenetz zu erstellen;
  • Eine kommunale und regionale Strategie zur Förderung des Radverkehrs zu erstellen (inkl. Berücksichtigung von Gefahrenpunkten usw), dies unter Einbeziehung der Bürger*innen;
  • Nicht davor zurückzuschrecken, immer dann wenn es notwendig ist, Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zu treffen, die ggf. auf Kosten des Individualverkehrs gehen (z.B. Verlust von Parkplätzen – sprich Optimierung des Straßenraumes für Radfahrer)
  • Bei jeder Straßensanierung oder anderen Straßenbauarbeiten (Rückbau, neuer Belag, Infrastrukturarbeiten, … ) die Straßenplanung aus Sicht der Fahrradfahrer mitzudenken und dementsprechend zu gestalten.
  • Bürger*innen konsequent einzubinden, um Probleme zu beheben und positive Initiativen zu ergreifen. Möglichkeiten gibt es ausreichend, von der interaktiven Karte – wie in diesem Projekt – bis hin zur direkten Ansprache von Leuten.