Mobilitätskonzept Alzettetal: Konkrete Umsetzung mit Bürgerbeteiligung gefordert

Die Gemeinden des Alzettetals (Mersch, Lintgen, Lorentzweiler, Steinsel und Walferdingen) haben bekanntlich gemeinsam mit den staatlichen Behörden die “Convention Uelzechtdall” unterzeichnet. Im Rahmen einer verstärkten regionalen Zusammenarbeit sollen Synergien in Bereichen wie der Flächennutzung, der Mobilität, der Kultur u.a.m. genutzt werden.

Ein gemeinsam ausgearbeitetes Mobilitätskonzept “Uelzechtdall” wurde im Vorfeld der Legislativwahlen vom damaligen Minister Cl. Wiseler und den Gemeinden in drei regionalen Versammlungen (auf Drängen u.a. des Mouvement Ecologique) vorgestellt. Es beschreibt die derzeitigen Stärken bzw. Schwächen des Fuß- und Radverkehrs, des öffentlichen Transportes, des Auto- und Straßengüterverkehrs.

Für die Zukunft werden prioritär Maßnahmen zur Förderung der “mobilité douce” als auch des öffentlichen Verkehrs vorgeschlagen. Besonders erwähnenswert sind u.a. die konsequente Schaffung von Begegnungszonen im Innern der verschiedenen Ortschaften (auch auf CR-Straßen), lokale Radrouten zur Anbindung an die Bahnhöfe, Anpassung der Bahnhöfe, Qualitätsstandards für Bushaltestellen, eine Art “Pförtneranlage” für den Autoverkehr in Lorentzweiler, verkehrsberuhigende Maßnahmen u.v.m.

Dieses Mobilitätskonzept war vor Kurzem Thema einer Unterredung zwischen dem Mouvement Ecologique und seinen Regionalen “Uelzechtdall” sowie “Miersch an Emgéigend” mit Nachhaltigkeitsminister François Bausch, dies im Beisein von Verantwortlichen der Straßenbauverwaltung und der Landesplanung.

Dabei schlug der Mouvement Ecologique die ausführliche Fassung des Mobilitätskonzeptes im Internet zugänglich zu machen. Zudem sollten die darin vorgesehenen konkreten Vorschläge in einer übersichtlichen und allgemein verständlichen Form gemeindespezifisch aufbereitet, an alle Haushalte verteilt und in den jeweiligen Gemeinden mit den BürgerInnen diskutiert werden.

Auch eine regionale Zusammenarbeit von Gemeinden braucht Demokratie und Bürgerbeteiligung! Dies umso mehr als BürgerInnen “Experten” in eigener Sache sind und viele bereit sein dürften, sich in einen offenen Prozess der Meinungsbildung einzubringen. Voraussetzung dafür ist jedoch eine umfassende Information und Austauschmöglichkeiten auf (inter-)kommunaler Ebene.

Für Nachhaltigkeitsminister Fr. Bausch ist eine solche Vorgehensweise ebenfalls der richtige Weg, um Konventionsgebiete wie das Alzettetal mit Leben zu füllen und die Akzeptanz für  notwendige Maßnahmen zu ermöglichen. Der Minister bestätigte seine Absicht, die Schaffung von Begegnungszonen (“zones de rencontre”) auch auf staatlichen CR-Straßen in Ortskernen zu unterstützen bzw. zu genehmigen und der sanften Mobilität wie auch dem öffentlichen Transport eine absolute Priorität einzuräumen.

Was den CR 123 (Mersch – Bereldingen) anbelangt, dessen Teilausbau auf der Höhe von Hünsdorf, Richtung Prettingen u.a. auch vom Mouvement Ecologique in Frage gestellt wurde, wird kein weiterer Ausbau vorgenommen. Vom Mouvement Ecologique wurde eine Schließung des allgemeinen Verkehrs des CR123 zwischen Hunsdorf und Prettingen (mit Ausnahme von Anrainern, Linienbussen, landwirtschaftlichem und Radverkehr) vorgeschlagen, so wie dies die frühere Bautenministerin E.Hennicot-Schoepges als Kompensation für den Bau der Nordstraße in Aussicht gestellt hatte. Das Ministerium hat derzeit keine abschließende Meinung zu dieser Frage, ist allerdings der Ansicht, dass der westliche Teil des Alzettetals mit u.a. den Ortschaften Hunsdorf, Prettingen und Gosseldingen als Ruhezone des Tales anzusehen ist und keine weitere Urbanisierung erfahren sollte.

Thematisiert wurden ebenfalls die Auswirkungen der Nordstraße auf das Alzettetal, dies im Besonderen auch in der überaus kritischen Zeit von 2015 – 2017/18, wo aufgrund der zu erwartenden Staus ein verstärkter Verkehr auf das Alzettetal zukommen dürfte.

Uelzechtdall 1Nach Aussagen von Nachhaltigkeitsminister Fr. Bausch soll die CR 123 nicht weiter ausgebaut werden. Es soll vermieden werden, dass bei einer Überlastung der N7 Schleichverkehr durch die kleinen Ortschaften im westlichen Alzettetal entsteht.

 

 

Uelzechtdall 2Uelzechtdall 3

 

 

Beabsichtigt ist, die Schaffung von Begegnungszonen auf staatlichen CR-Strassen in Ortskernen seitens des Nachhaltigkeitsministeriums zu unterstützen, so wie dies im Mobilitätskonzept „Uelzechtdall“ vorgeschlagen wurde. Damit würde  eine langjährige Forderung des Mouvement Ecologique erfüllt.

 

Uelzechtdall 4Mit einem unverhältnismässigen Aufwand wurde ein fragwürdiger Ausbau der CR 123 (Mersch – Bereldingen) auf der Ebene von Hünsdorf vorgenommen.
Die frühere Bautenministerin E. Hennicot-Schoepges hatte seinerzeit die Schliessung (für den nicht-innerörtlichen) Verkehr dieser Strasse als Kompensation für den Bau der Nordstrasse durch den „Grengewald“
vorgeschlagen..