Nachhaltige Entwicklung
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Fortentwicklung der Recyclingzentren zu Ressourcenzentren: Eine Stellungnahme des Mouvement Ecologique

In einer rezenten Stellungnahme hat der Mouvement Ecologique konkrete Vorschläge zur Umsetzung einer äußerst zentralen Vorgabe des neuen Abfallgesetzes dargelegt. Nämlich jener Regelung, dass Recyclingzentren zu Ressourcenzentren umgewandelt werden sollen. Diese Zentren spielen eine zentrale Rolle, da sie Dreh- und Angelpunkt einer neuen Politik der Abfallwirtschaft sein sollen: das große Ziel: Statt lediglich „zu recyceln“, mehr wiederverwerten und weiternutzen!

Aktuell liegt staatlicherseits ein Entwurf eines großherzoglichen Reglements vor, das die Regeln für diese Ressourcenzentren festlegen soll.

Nach Ansicht des Mouvement Ecologique weist dieser Entwurf aber relevante Mängel auf. So fehlt es momentan noch an einer Gesamtstrategie, die die wesentlichen Aspekte regelt. Z. B. wie die verschiedenen Akteure (Abfallsyndikate, Gemeinden, Solidarwirtschaft) zusammenarbeiten sollen; welche Basiskriterien die Zentren erfüllen müssen, ob regionale Schwerpunkte gesetzt werden (z. B. dass ein Zentrum verstärkt in die Valorisierung von Möbeln investiert, ein anderes in Kleider usw.), sodass verschiedene Zentren unterschiedliche Angebote bereitstellen können.

Zusätzlich fordert der Mouvement Ecologique konkrete Rahmenbedingungen für alle Ressourcenzentren, um eine landesweite Qualität der Dienstleistungen sicherzustellen. Diese Rahmenbedingungen sollten Reparatur, Wiederverwendung und Teilen fördern und klare Vorgaben zur Organisation, Sensibilisierung und zum Monitoring enthalten. Hierbei gibt es Möglichkeiten Synergien mit Akteuren der Sozial- und Solidarwirtschaft herzustellen, indem in den Zentren Sammelstellen für ReUse Gegenstände eingerichtet werden. Zudem ist es wichtig, dass Mitarbeiter:innen entsprechend geschult und auch Bildungsangebote für die Öffentlichkeit bereitgestellt werden.

Zusätzliche staatliche finanzielle Beihilfen sollten für Maßnahmen, die über Mindestkriterien hinaus gehen, zugestanden werden, wie zum Beispiel die Einrichtung von Sharing-Möglichkeiten oder die Einrichtung innerörtlicher Antennen, an denen verschiedene Fraktionen gesammelt werden können. Die regionale Zusammenarbeit zwischen den Zentren sollte ebenfalls gefördert werden.

Die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der neuen Abfallwirtschaftspolitik und die Schaffung nachhaltiger Ressourcenzentren.

Die detaillierte Stellungnahme mit dem Titel: „Umorientierung der Recyclingzentren zu Ressourcenzentren: Kohärente Gesamtstrategie sowie klare Vorgaben im Ausführungsreglement des Gesetzes notwendig!“ finden Sie in den Downloads. Sie wurde allen Gemeinden zugestellt. Es wäre positiv, wenn sich zahlreiche Gemeinderatsmitglieder, aber auch Aktive in Umweltkommissionen usw. einbringen würden.

 

 

 

12.02.2024