Energie – Klimaschutz
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COP 21: Die Hoffnung auf ein ambitioniertes Klimaschutzabkommen schwindet

Bis Freitag soll sich die Weltgemeinschaft auf ein Abkommen zum globalen Klimaschutz einigen. Nach Einschätzung vieler Beobachter aber sind die Erwartungen, welche der COP21 in Paris vorangegangen waren, dabei zu zerrinnen. Eine neue, aktualisierte Version des Verhandlungstextes, welche heute bekannt wurde, enttäuscht die Erwartungen sowohl der klimasensibelsten Staaten als auch der Zivilgesellschaft.

Zu wenige Staaten unter den Industrie- und Schwellenländern haben sich in den vergangenen 10 Tagen wirklich engagiert, um einem ambitionierten, gerechten und nachhaltigen Abkommen zum Durchbruch zu verhelfen. Auch wenn von fast allen teilnehmenden Parteien das Gegenteil behauptet wurde und wird: Im Feilschen um jedes Wort, im sturen Vorbeten althergebrachter Positionen und im Festhalten an kurzfristigen nationalen Interessen scheint das Hauptanliegen der COP 21 unter die Räder zu kommen: Ein Klimaschutzabkommen beschließen, welches das Ansteigen der Temperaturen deutlich unter 2 Grad begrenzt und gleichzeitig den Entwicklungsländern eine gerechte Perspektive auf eine nachhaltige Entwicklung bietet.

Die Verantwortung für dieses enttäuschende Spektakel ist dabei vielfältig: sei es China, das einen Revisionsmechanismus des Pariser Abkommens frühestens 2029 akzeptieren will, Indien oder Saudi-Arabien, denen das Konzept einer vollständigen Dekarbonisierung ein Dorn im Auge ist, die USA, die gegen eine rechtliche Verbindlichkeit sind oder die EU, die vorgibt ein Vorreiter im Klimaschutz zu sein, aber aus Rücksicht auf einige Mitgliedstaaten nicht über ihren Schatten springt wenn es darum geht, endlich in punkto Ambition für eine deutliche Verbesserung des vorliegenden Textes zu kämpfen. Und so dreht das Karussell immer weitere Runden, ohne dass wirkliche Fortschritte zu erkennen wären.

Auch wenn noch wenigstens 2 Tage an Verhandlungen bevorstehen und viele Parteien sich bis zum Schluss nicht in die Karten schauen lassen möchten: die Wahrscheinlichkeit, dass die Weltgemeinschaft in Paris nochmals scheitern wird, ist grösser geworden. Denn auch wenn noch ein Abkommen zustande käme: wird es den oben genannten Anforderungen nicht gerecht, ist es nichts anderes als ein Scheitern! Die zukünftigen Generationen in den Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch bei uns zuhause, werden es ausbaden müssen!