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Vers une nouvelle impasse avec la voiture électrique?!

Mit weit über 200 Personen, war die gemeinsame Konferenz von Mouvement Ecologique, Arbeitnehmerkammer sowie dem Landesverband, die am 10. Dezember 2019 stattfand, äusserst gut besucht.

Der Referent, Winfried Wolf, konnte überzeugend darlegen, dass das Elektroauto alleine keine Antwort darauf ist, wie die Mobilität menschen- und umweltgerechter gestaltet werden kann. Nur eine grundsätzliche Verkehrswende hin zu einem systematischen Ausbau der “sanften” Mobilität sowie des öffentlichen Transportes würde eine Lösung darstellen für Staus, Verlust an Lebensqualität u.a.m. Es wäre auch ein Trugschluss zu glauben, der Ersatz der hohen Anzahl von benzin- oder dieselbetriebenen Privatwagen durch Elektroautos würde aus der Sicht des Klima- und Ressourcenschutzes ausreichen. Denn: auch ein Elektroauto verschlingt Ressourcen und Energie! Ausserdem diene er oft als Zweit- oder Drittwagen. Insofern hielt der Referent ein Plädoyer für die notwendige Prioritätensetzung: der öffentliche Diskurs sollte vielmehr daran orientiert sein, wie die Mobilität von Morgen generell gestaltet werden kann und sich nicht an der Technologie aufhängen von der langfristig hauptsächlich die Autobauer profitieren. Dabei illustrierte er diese These an konkreten Beispielen.

Claude Turmes, Energie- und Landesplanungsminister, gab seinerseits an, die Luxemburger Regierung verfolge durchaus das Ziel, die Fahrzeuge insgesamt zu reduzieren. Nichtsdestotrotz müsse er sich der Verantwortung stellen zu definieren, welches Individualfahrzeug aus ökologischer Sicht am sinnvollsten wäre. Und seiner Überzeugung nach, wäre das Elektroauto benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen unbedingt vorzuziehen. Dies desto mehr, da der Einsatz problematischer Rohstoffe bei den Batterien reduziert worden sei und noch weiter reduziert werden soll sowie auf EU-Ebene an der obligatorischen Wiederverwertung der Batterien gearbeitet werden würde.

Es folgte daraufhin eine sehr lebendige und interessante Diskussion mit den zahlreichen Anwesenden. Dabei wurde das konkrete Problem der Busfahrer mit E-Bussen ebenso thematisiert, wie das Problem Menschen zum Umsteigen auf besagte Alternativen zu bewegen.

Die komplette Veranstaltung ist als Aufzeichnung verfügbar:

 

Der Referent:

Winfried Wolf ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac, Chefredakteur von Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie. Wolf ist aktiv bei Bahn für Alle und in der Bewegung gegen Stuttgart 21. Er veröffentlichte im März 2019 das Buch „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse.

Warum die Elektromobilität den Klimawandel beschleunigt“ (Wien 2019; Promedia). Im Oktober 2019 erschien das gemeinsam mit Bernhard Knierim verfassste Buch „ Angefahren! Warum wir eine neue Bahnpolitik brauchen“ (Köln 2019).