Energie – Klimaschutz
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Das EU-Weißbuch zu Klima & Energie ignoriert die wissenschaftlichen Fakten!

Die EU-Pläne für Klimaschutz und Energie bis 2030, die heute in Form eines Weißbuchs in Brüssel vorgestellt wurden, sind unzureichend. Sie ignorieren den aktuellen Stand der Klimaforschung, welcher klar darlegt, dass eine viel drastischere Reduktion der Treibhausgasemissionen notwendig ist um eine katastrophale globale Erwärmung noch zu verhindern.

Die jetzigen Pläne der EU-Kommission sehen bis 2030 eine Reduktion der Treibhausgase um 40% gegenüber 1990 vor, peilen einen EU-weiten Anteil der Erneuerbaren Energien von 27% an und verzichten vollständig auf konkrete Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz.

Der Mouvement Ecologique – genau viele andere Umweltverbände – ist der Überzeugung, dass nur 3 bindende und ambitionierte Ziele es der EU ermöglichen werden, den Klimawandel erfolgreich zu bekämpfen. Um in Einklang mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Klimaforschung zu sein, bedarf es bis 2030 einer Emissionsminderung innerhalb der EU um wenigstens 60%, die Energieeffizienz muss um 50% verbessert und der Anteil der Erneuerbaren Energien auf 45% erhöht werden. Nur in einem solchen Rahmen wird die EU-Politik sowohl die angestrebten positiven Wirkungen im Klimaschutz, als auch in Hinsicht auf größere Unabhängigkeit von Energieimporten und Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen (green jobs) erreichen können.

Wenn die EU das Ziel einer maximalen globalen Erwärmung um 2 Grad Celsius ernst nimmt, so wie sie das immer betont hat, dann muss sie ihre Politik auf die Erkenntnisse des UNO-Weltklimarats basieren. Und auf die Studien, welche die EU-Kommission selbst in Auftrag gegeben hat: diese besagen, dass höhere Klimaschutzziele auch viele weitere Vorteile bringen, wie z.B. eine Reduzierung der Gesundheitskosten innerhalb Europas, weniger Nothilfe für Klimakatastrophen im Süden der Welt und weniger Ausgaben für Energieimporte (allein 500 Milliarden € pro Jahr für Öl und Gas).

Weitere energiepolitische Vorschläge der EU-Kommission von heute, wie z.B. der, nur schwache Minimalkriterien für die Förderung von Schiefergas einzusetzen zeigen, wie stark Brüssel mittlerweile von der Öl-Lobby beeinflusst wird und wie wenig Klima-, Umwelt- und Bürgerschutz noch zu ihren Prioritäten zählt.

Der Mouvement Ecologique ruft die luxemburgische Regierung sowie die EU-Abgeordneten dazu auf, den heute veröffentlichten Plänen der Kommission klar zu widersprechen und sich dafür einzusetzen, dass die EU bis 2030 eine nachhaltige und ambitionierte Klima- und Energiepolitik verfolgt. Solch eine Politik braucht 3 starke Ziele für Emissionsreduktion, Ausbau der Erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

 

Kontakt : Paul Polfer/Mouvement Ecologique

Tel. +352/43903026

Email : paul.polfer@oeko.lu