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«Centre de Maintenance» auf Kirchberg: Grundstein für die moderne Stadtbahn! Kein optimaler, aber akzeptabler Standort aus ökologischer Sicht

Dieser Tage wird der Grundstein für das „centre de maintenance“ der modernen Stadtbahn auf Kirchberg gelegt.

Dies stellt einen ersten Meilenstein auf dem Weg zur Verwirklichung eines modernen öffentlichen Transportmittels dar, der im Verbund mit den Investionen im Bahnverkehr und dem Bau der Peripheriebahnhöfe, ein wesentliches Glied in einer zukunftsorientierten Mobilitätspolitik ist. Damit wird auch der Grundstein für eine neue Urbanität gelegt. Der Mouvement Ecologique begrüßt mit Nachdruck die Konsequenz mit der das Nachhaltigkeitsministerium, die Stadt Luxemburg und die Regierung den Bau der Stadtbahn vorantreiben.

Für den Bau des „centre de maintenance“ musste allerdings ein kleines Baumareal am Rande des Gréngewaldes gefällt werden.

Da wir mehrfach auf das Dossier angesprochen wurden, seien im Folgenden die Argumente des Mouvement Ecologique dargelegt:

  • In einer ersten Phase zirkulierten Pläne, bei welchen das «centre de maintenance» inkl. weitere Verkehrsinfrastrukturen im Kernbereich des Gréngewaldes errichtet werden sollten. Die Planung griff weit in den bewaldeten Hang hinein und hätte dadurch direkt massiv in das Grünewaldareal eingegriffen. Die erheblichen Konsequenzen (Zerschneidung, Verlärmung, Verlust zahlreicher ha u.a.) im weiteren Talbereich wären aus ökologischer Sicht in keinster Form hinnehmbar gewesen. Der Mouvement Ecologique intervenierte nach Kenntisnahme des Projektes umgehend beim Nachhaltigkeitsministerium der vorherigen Legislaturperiode, dieser Standort wäre aus Naturschutzsicht nicht vertretbar. Wir würden ggf. alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, inkl. Klage auf europäischer Ebene, um diesen Standort zu verhindern. Es ist wohl auch ein Verdienst des Mouvement Ecologique, dass diese widersinnige Planung dann aufgegeben wurde.
  • Bei der nun vorgestellten Lösung wurde ein Standort für das “centre de maintenance” am äußersten Rande des Grünewaldmassivs gewählt.. 

Der Standort stellt sicherlich aus ökologischer Sicht nicht ein Optimum dar, der Eingriff erschien jedoch aus naturschutzfachlicher Sicht vertretbar. Es handelt sich in der Tat um ein kleines Stück Waldrand mit jungen Bäumen, also um einen bereits kurzfristig kompensierbaren Eingriff. Auch liegen bereits heute die Kompensationsmaßnahmen fest.

Fakt ist zwar, dass ein anderer Standort für das “centre de Maintenance”auf dem “Héihenhaff”, wo das neue Park and Ride angelegt wird und welcher an die Stadtbahn angebunden werden soll, nach Ansicht des Mouvement Ecologique besser geeignet gewesen wäre. Aber: man darf sich nichts vormachen, damit wäre die Inbetrieb-
nahme der modernen Stadtbahn um weitere Jahre verzögert, ggf. sogar wieder in Frage ge-
stellt worden. Ohne “centre de maintenance”, keine Stadtbahn…

Aufgrund der Abwägung aller Argumente und nach eingehender Diskussion kann der Mouvement Ecologique somit die Standortentscheidung – auch wenn sie nicht optimal ist – akzeptieren.